Projekt Phönix (3): Zwischenbilanz

Phönix, das Projekt, mit dem ich mich zu einem besseren Läufling machen will (siehe hier), startete am 5. November 2012. Die letzte Zwischenbilanz zog ich Ende Januar – jetzt, vier weitere Monate später, ist es Zeit zu fragen:
Wo stehe ich?

Phönix, das Projekt, mit dem ich mich zu einem besseren Läufling machen will (siehe hier), startete am 5. November 2012. Die letzte Zwischenbilanz zog ich Ende Januar – jetzt, vier weitere Monate später, ist es Zeit zu fragen:
Wo stehe ich?

Genau genommen müsste ich mich fragen, ob alles nach Plan verlief, und, vor allem, ob das dabei herauskommt, was ich bezwecke.

Radio Eriwan (die älteren unter uns werden sich daran erinnern) würde sagen: Im Prinzip ja. Eigentlich lief alles nach Plan.
Im Ernst: Ja, ich habe so träniert wie ich wollte, bloß dass ich im März drei Wochen lang nichts gemacht habe. Eine gleichermaßen doofe wie hartnäckige Erkältung war der Meinung, ich sollte lieber mehr lesen, Tee trinken oder irgend etwas anderes tun, als meinen Leib zu ertüchtigen.

Aber ich schlug ihr ein Schnippchen! Sie – die Erkältung – hatte nicht bedacht, dass sich mein Plan auch auf Mentalträning stützt. Das hat es nun davon, das Mistvieh! 🙂

Während ich mich körperlich auf Mobilisationsübungen beschränkte, war mein Hirn mit Bildern vom Laufen befasst. Rodgau hatte mir einen ordentlichen Schub verpasst.
So geil, die Situation: Ich denke, ich müsste mich an einen Baum am Streckenrand zu stellen, um das “Wasser abzuschlagen”. “komm weiter”, sag’ ich mir, das geht noch. Siehe da: nicht Blasendruck war mein Begehr, sondern Unlust.
Dieses lächelnde “komm, weiter” hole ich gerne aus meiner mentalen Schatzkiste hervor, um es wie ein altes, liebgewonnenes Foto immer wieder zu betrachten. Klappt super!

Gebellt – Kettlebellträning – wird dreimal in der Woche, zusätzlich zum Laufen. Das ist weniger als die fünf Träningstage in der Woche, die ich im nächsten Winter wieder einführe, aber immer noch genug, um mich sehr deutlich zu steigern, auch beim Laufen. Von Kettlebells bin ich mittlerweile so angefixt, dass ich mich bei RKC Germany zum Kettlebell-Instruktor (HKC) habe zertifizieren lassen. Ihr werdet zum Thema Kettlebells und Laufen noch mehr von mir hören. 🙂

Die Kugeln alleine machen keinen Läufling, weshalb meine Athletikeinheiten immer mit Seilhüpfen gewürzt sind. Zu Beginn als spezifisches Träning (schnellere Umdrehungen, Technik…), und locker-flockig zur aktiven Erholung. Träningsbücher empfehlen, die Zyklen (und selbst die Träningseinheiten) vom Ablauf her so zu gestalten, dass
1) Koordination
2) Schnelligkeit
3) Kraft
4) Ausdauer
träniert wird.
Seit ich versucht habe, das Seilgehüpfe nach Kettlebell oder Laufen zu tränieren, weiss ich auch, weshalb Koordination am Anfang steht. Da geht nichts! Gar nichts! Koordinativ herausgefordert wie ein betrunkenes Kaninchen.

Das Sahnehäubchen in Form des reinen, unverfälschten, genießerisch praktizierten Laufens betreibe ich an vier (manchmal auch drei oder fünf) Tagen in der Woche. Wer jetzt nachrechnet, kommt auf Doppelpäckchen. Früh Bellen, Abends laufen. Oder umgekehrt, je nachdem, was beim Laufen ansteht.
Den vierwöchigen Zyklus (drei Wochen steigern, eine Woche lockerer) habe ich so gestaltet, dass der Schwerpunkt in der ersten Woche Richtung Tempo verschoben ist, dann zwei Wochen mit zunehmendem Umfang – und eine Woche locker.
Mit der Abwechslung von Tempo, Profil und Streckenlänge macht es riesig Spaß!

Was gibt es zu verbessern?
Ich bin mit zwei Sachen noch nicht zufrieden: bei den Umfängen kam ich kaum über 100 km in der Woche hinaus. Ich sehe das Thema Wochenkilometer als alleiniges Kriterium kritisch, es ist, gerade für Ultras, aber sinnvoll, ausreichend Strecke ins Träning zu packen. Darf es etwas mehr sein? Ja!

Der zweite Punkt, der mich umtreibt: Regeneration. Das geht bestimmt besser – schneller? Ich liebe meine Blackroll, muss sie nur öfter benutzen. Nachdem mir die Mobilisationsübungen in Fleisch und Blut übergegangen sind, steht als Nächstes die Rolle an. Auf die Rolle, von der Rolle, LOS!
So soll es sein: erst Rolle, dann Mobilisation, dann allgemeines Aufwärmen usw.

Bin ich jetzt ein besserer Läufling?
Das, liebe Leser, wird der nächste Lauf zeigen. Samstag ist es so weit, Eric Tuerlings lädt zum Keufelskopf Ultra Trail.
Ich werde euch berichten!

5 Gedanken zu „Projekt Phönix (3): Zwischenbilanz“

  1. Si, claro, mich beflügelt das MEER Tag für Tag – mehr Vielfalt – da muss ich überlegen – doch, wenn ich in mich gehe, regelmäßiges Krafttraining, on the roll und/oder on the bike – ein klares YES – früher trieb es mich noch ins Wasser, aber alles ist zu viel, darum habe ich mich auf das für mich BESTE beschränkt – und fahre gut damit.

    Hier ist Polen offen, aus allen Ecken kommen sie gekrochen, um hier mit uns den großen Kuchen über Pfingsten zu teilen, zum Glück kann sich ein Einheimischer zurückziehen, muss er auch !!

    Ach ja, Heidelberg – als ich noch jung und knusprig war……… 😉

    1. Das BESTE, da sagst du was…..diese göttliche Vielfalt an Sportarten, Gerätschaften und Übungen lässt uns keine ander Wahl als zu selektieren. Was habe ich nicht für lustige Sachen ausprobiert – macht schließlich Spaß – um festzustellen, dass ich auf lange Sicht manche Dinge öfter bis ausschließlich nutze.

      Als ich noch jung und knusprig war, lebte ich in Würzburg 🙂

  2. Oweia – da hast du ja noch einiges vor: schneller, mehr, besser.

    Das einzige, das auf mich zutrifft und immer zutraf, war das MEHR, das SCHNELLER habe ich für mich rechtzeitig abgelegt, ab einem gewissen Alter ist eh nicht mehr viel drin, wozu sich im Vorfeld zu sehr quälen, um ein paar Minuten schneller und damit vermeintlich besser zu sein ? Was bringt uns das ? Was bringt es dir ?

    MEHR ist auch ein zweischneidiges Schwert, weil sich die Gefahr, sich zu verletzen, erhöht. In den vielen Jahren bin ich vielen Laufleichen begegnet, die immer mehr, immer besser, immer weiter wollten, sich damit ihr eigenes Grab gruben – irgendwann gänzlich von der Laufbühne verschwanden: ausgeblutet – fertisch !!!

    Wie dem auch sei, du bist ja auch nicht mehr grün hinter den Ohren und wirst alles (hoffentlich ! ) richtig machen, den ersten Beweis wirst du ja demnächst abliefern.

    Was die Rolle angeht, ich liebe sie, möchte sie auf keinen Fall missen, am besten direkt nach dem Träning .

    Ach ja, schön geschrieben, Hauptsache, es bleibt dir noch Zeit fürs RICHTIGE LEBEN !! 😉

    Sommerliche Grüße von der Ostsee, die von Minute zu Minute voller wird……………….

    1. MEHR heißt für mich vor allem mehr Freude. 🙂
      Klar: auch mehr Kilometer. Ging’s dir auch schon so, dass mehr (wieder dieses Wort) Vielfalt den Spaß beflügelt hat?

      Die Rolle ist wirklich super, vor einer Stunde habe ich sie benutzt, und siehe da: die Beinrückseiten sind lockerer geworden.

      Volle Ostsee? Pfingsurlaubertsunami, der von Land auf die Küste zu brandet?

      Sommerliche Grüße zurück aus Heidelberg

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