Nathan QuickDraw Elite

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Nathan QuickDraw Elite

Wer denkt sich eigentlich solche komischen Produktnamen aus? Quickdraw. Schnell ziehen. Schnellzieh-Holster aus Leder sind ein Quell der Freude für alle Waffennarren, bei mir wecken sie Kindheitserinnerungen: ich war zu Fasching oft als Cowboy unterwegs, den Colt in der Mitte meines Oberschenkels baumelnd, wie John Wayne persönlich. Dieser Test bezieht sich jedenfalls auf eine Wasserflasche mit Tragehilfe, damit die haltende Hand schön locker bleibt.

Beschreibung
Nathan Quickdraw Elite
Material: 50% Nylon, 50% Polyester
Gewicht: 122 g (leer, gewogen)
Der (die?) Quickdraw Elite besteht aus einer Flasche mit etwa 0,65 l Fassungsvolumen (nachgemessen) und Handhalter. Eine große Öffnung erleichtert Befüllen und Reinigung, der Schraubverschluss verfügt über einen Trinkverschluss ohne Staubkappe. Der größenverstellbare Halter ist aus dem Nathan-typischen, sehr leichten und atmungsaktiven Netzgewebe. Die integrierte kleine Tasche bietet genug Platz für etwa ein Päckchen Taschentücher, innen ist ein Karabinerhaken für Schlüssel o.ä. an einem Band befestigt. An der Außenseite findet sich noch eine kleine Netztasche, die z.B. Gels oder ein Handy aufnehmen kann. Smartphones sind dafür definitiv zu groß. Auf einem herausziehbaren Kärtchen kann der Läufling Name und Adresse eintragen.

Test
Ich habe die Quickdraw – das Handheld – vorgesehen, um mich auf mittleren Strecken, 20 bis 25 km, zu versorgen. Bei Hitze vielleicht schon ab 15 km. Hauptsache, was zu trinken dabei, eventuell Essen. Dieses eben ohne Trinkrucksack oder Gürtel. Das heisst: wenigstens 0,5l Wasser und Platz für einen Riegel, sowie Taschentücher.
Dass dies reinpasst, wusste ich schon vor dem Kauf, weshalb ich mein Augenmerk auf Tragekomfort und Bedienung richtete. Der Halter selbst lässt sich sehr gut an die Handgröße anpassen, so dass ich mich während der ersten paar hundert Meter mit der geeigneten Handhaltung beschäftigen konnte. Am besten gefiel mir persönlich die Variante, bei welcher der Daumen locker auf dem Riemen des Halters aufliegt, also kein lockerer Griff um die Flasche. Nachdem sich der Satz wahrscheinlich genauso verkrampft liest wie schreibt: schaut euch einfach das Bild an.
Bei der Frage “Handheld oder nicht” scheiden sich die Geister: die einen mögen es, während andere es rundweg ablehnen, irgend etwas in der Hand zu tragen. Ich für meinen Teil gehöre zur ersten Gruppe, allerdings weiss ich ein “Mehr” an Komfort zu schätzen. Und dieses “Mehr” lieferte die Nathan. Ich hatte nie das Gefühl verspannter Muskeln, dabei sitzt die Flasche sehr gut, ohne dass man den Gurt (ich nenne das Teil um den Handrücken der Einfachheit halber so) straff spannen müsste. Alles hübsch locker und entspannt. Der Wechsel von einer Hand zur anderen klappt bestens.
Der Trinkverschluß ist dagegen kein Quell der Freude. Er lässt sich zwar gut öffnen und schließen, Trinken klappt auch prima, allerdings vermisse ich eine definierte Raste beim Schließen. Ich habe mir angewöhnt, ihn mit einem kräftigen Klaps zu schließen. Womit wir eigentlich wieder beim Thema Schusswaffen angekommen wären. In Filmen schlägt man das Magazin ja gerne von unten in die Pistole. Zurück zum Stöpsel: er ist leicht inkontinent. Das fällt spätestens auf, wenn man die Flasche liegend auf dem Beifahrersitz transportiert. Beim Laufen selbst geht’s.

Fazit
Bis auf den suboptimalen Verschluss hält die Nathan QuickDraw das, was ich mir versprochen habe: Sie trägt sie sich überaus bequem, so dass ich mir das Nötigste mitnehmen kann. Sie hält mir im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken frei, denn ich brauche weder Gürtel noch Rucksack.
Nathan verkauft also eine Trinkflasche namens QuickDraw. Vielleicht sollte ich die Nachbarskinder zum Wasserpistolenduell herausfordern.

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