Ich hatte schon über das Thema (Klamotten-) und andere Käufe geschrieben, mich dabei negativ über den stationären Handel ausgelassen. An dieser meiner Einschätzung hat sich nur wenig geändert, hinzu kommt aber, dass auch „Online“ wahrlich nicht alles Gold ist, was sowieso nie wirklich geglänzt hat.
Was hatte ich gleich wieder zu meckern? Nein, nicht die Öffnungszeiten. Auch nicht, dass ich hinfahren muss zum Geschäft am Ort, wobei der Ort nicht unbedingt vor Ort sein muss, besonders dann, wenn man, wie ich, am Land wohnt. Ich fahre gern (naja…ich fahre halt…) an einen anderen Ort, wenn (!) ich anderenorts das bekomme, was ich suche: Auswahl und Kompetenz. Womit ich bei den beiden Punkten angelangt bin, an denen sich nach meiner Erfahrung nichts geändert hat.
Es ist nicht unbedingt so, dass ich alle Geschäfte über einen Kamm scheren möchte, nur scheint es mir nach wie vor so, dass dieses Novum namens Internet dazu führt, dass Informationen über vorhandene Produkte im Gegensatz zu den Produkten selbst leicht verfügbar sind. Letzteres weckt Begehrlichkeiten, die mit dem Satz „Wir haben nur das, was da ist“ enttäuscht werden. Da hilft es wenig, wenn im Laden fünf sehr gute Trinkrucksäcke hängen, die beiden jedoch, die noch besser zu meinen Anforderungen passen, aber weder für Geld noch gute Worte zu bekommen sind. Jedenfalls nicht im Laden.
Selten treffe ich dann auf jemanden, der zumindest einige der Marken kennt, der imstande ist, einen Vergleich zu ziehen und – bei Schuhen ist das in der Tat schon vorgekommen – mich kompetent dergestalt beraten kann, dass ich schlussendlich dort einkaufte. Die Regel sieht leider anders aus: Große Augen und Schulterzucken.
Sei also der E-Commerce gesegnet?
Immerhin gibt es dort alles, und meist noch zu günstigeren Preisen!
Gemach. Meine Beobachtung der letzten Jahre ist die, dass besonders ein Aspekt an Qualität gewonnen hat: Die Fotos. Von den Produkten selbst kann ich das nicht immer sagen, was dann wiederum zu dieser ökologisch fragwürdigen, vor allen Dingen aber lästigen, weil meine Zeit stehlenden Notwendigkeit des Bestellens, Anprobierens und Zurückschickens führt.
Ein Beispiel zeigt, was ich meine. Ich lege bei langärmligen Oberteilen Wert darauf, dass ich die Ärmel über die Ellenbogen zurückschieben kann. Ist halt so ein Komfortding für mich zwecks Anpassung an die Temperatur. Da bringt es mir halt wenig, wenn das Leibchen auf den Fotos und am Model so sitzt, wie ich es mir an mir auch vorstelle. „Unser Model ist einsdreiundneunzig groß und trägt Größe XL“. Schön. Ich kann daraus ableiten, dass mir M oder L passen müsste. Ich kann auch erkennen, dass der Mensch auf dem Bild bei seinen 1,93 m Körpergröße etwas mehr als fünfzig Kilogramm wiegt. Nicht erkennen kann ich aber, dass seine Unterarme den Umfang eines Kugelschreibers haben. Ebenso wenig wird klar, dass Knopflöcher derart bescheuert genäht sind, dass die Knöpfe nur mit höchster Konzentration und reichlich Gewalt hindurchgepresst werden können.
Vom Folteretikett will ich gar nicht reden.
Auch nicht davon, dass Hosen per se ausgeschlossen sind vom Risiko Onlinekauf – es sei denn, ich kenne Marke und Modell.
Also doch ihn einen Laden – meistens werden’s dann mehrere Läden? Das hat den Nachteil, dass ich einen Laden – meistens werden’s dann mehrere Läden – aufsuchen muss.
Darin liegt das Onoff’sche Dilemma. Dahinter verbirgt sich kein russischer Konsumforscher, sondern die sich immer wieder stellende Frage: Kaufe ich online oder offline?
Zum Glück brauche ich nur selten etwas.
Hi, Harald,
du sprichst mir aus der Seele !
Habe hier vor Ort null Möglichkeiten, mich mit Klamotten ( auch Laufklamotten) zu versorgen, also fahre ich in die nächst größere Stadt, und da bekomme ich garantiert nicht das, was ich mir wünsche. “ Haben wir nicht „, die Auswahl ist klein, und ausgerechnet das Modell, das ich mir wünsche, gibt es nicht. “ Können wir Ihnen vielleicht bestellen, dauert aber ein paar Wochen, wenn wir es überhaupt bekommen “ !. Nein DANKE !
Also, es bleibt mir nichts anderes übrig,als……………….genau ! Und im Gegensatz zu dir, habe ich keine Probleme, passt alles, Qualität, so wie ich es mir vorstelle, allerdings habe ich “ meine “ Marken, mit denen ich IMMER zufrieden bin und von denen ich nicht enttäuscht werde, weder von der Qualität noch von der Größe – passt immer !
Und glaube mir, ich würde gerne in den Läden kaufen, gäbe es dort das, was ich mir wünsche !
Wenn man einmal im Netz DIE Marke gefunden hat, die alle Wünsche erfüllen, kann ich getrost immer wieder dort bestellen, weil ich weiß, ich bin dann voll zufrieden ! Vielleicht auch für dich ein Tipp: sich auf eine gute Marke konzentrieren, und dann klappt es…………………………?????????
In Großstädten ist das vielleicht anders, aber ich müsste zwei Stunden fahren, um in die nächste Großstadt zu kommen !
Im übrigen dachte ich mir schon, dass es bei dir Neues gibt, weil du auch bei mir kommentiert hast, das ist für mich ein untrügliches Zeichen, sonst kommst du ja eher nicht ! 😎
Hi Margitta,
freut mich, dass du dich in meinen Worten wiederfindest. Sei froh, dass bei dir wenigstens bei der Passform alles „passt“. Während ich dies schreibe, kommt mir der Gedanke, dass wir, da uns viele Informationen zur Verfügung stehen über das, was es gibt, die Schere zu dem, was wir bekommen können, weit auseinander klafft.
Bei den Marken halte ich es im Prinzip wie du: Einmal Größe kennen, dann bei Bedarf nachkaufen. Das klappt bei Sportklamotten meist besser als z.B. bei Jeans. Die Marken wechseln wohl öfter mal den Produzenten, was dann Abweichungen in der Form mit sich bringt…
Die Aussagen „hamwanich“ und „kennichnich“ sind schon lästig… Ein paar Wochen Lieferzeit…näää.
Tipp für robustes Outdoorzeug: Schau dich mal bei Läden für gebrauchte Militärklamotten um. Robust und billig, Passform meist großzügig. Ich habe mir letztes Jahr eine Goretex-Regenjacke geschossen (ohne Kapuze, passt aber weil ich sie zum Radfahren wollte). 27 Euro. Da kratzt mich das Flecktarnmuster echt nicht.
Grüße aus dem Süden!