Triple L

So wenig überraschend wie das neue Jahr anbrach, so spontan entschloss ich mich, ein verlängertes Wochenende im pfälzischen Maikammer zu verbringen. Triple L steht dabei ausnahmsweise nicht für irgendein Ranking, sondern für drei überaus entspannende Zeitvertreibe: Lesen, Laufen, Lernen. Ich entspanne mich bei einem geistig-körperlichen Trainingslager.

Auf dem Hinweg
So wenig überraschend wie das neue Jahr anbrach, so spontan entschloss ich mich, ein verlängertes Wochenende im pfälzischen Maikammer zu verbringen. Triple L klingt nach irgendeinem miserablen Ranking, meint aber drei entspannende Zeitvertreibe: Lesen, Laufen, Lernen. Ich entspanne mich beim geistig-körperlichen Trainingslager.

Wie es der Zufall wollte, habe ich mein Quartier am Fuße genau des Berges aufgeschlagen, der alljährlich im November Ziel des Kalmit Berglaufes ist: dem 672 m hohen Kalmit. Direkt hinter dem Hotel beginnt ein wunderschöner Wanderweg, der mich nach knapp drei Kilometern gute 350 m nach oben führt. Der richtige Kalmit-Lauf nutzt die Straße, eine Option, die ich mir aus nahe liegenden Gründen verkneife: ich laufe gerne abseits befestigter Wege!

Seit meiner Ankunft vorgestern abend renne, beziehungsweise gehe ich einmal am frühen Nachmittag hinauf, was mein Kopf mit mitleidig-lächelnden Gedanken quittiert. Nichtmal zehn Kilometer am Tag. Erbärmlich. Oberschenkel und Waden halten dem entgegen, dass die dreihundertfuffzich recht zügig zurückgelegten Höhenmeter (unter ’ner halben Stunde) durchaus als Sport durchgehen können.

Ich ensinne mich eines Traumes, den ich vor dem Ausflug hatte: Trugbilder vom frühmorgendlichen Aufstieg waberten schemenhaft vor dem geistigen Auge.

Sport zu einstelligen Uhrzeiten.

Ich bin Morgenmuffel.

Außerdem hab‘ ich Urlaub.

Morgen ist Abreisetag, da sieht die Geschichte leider anders aus. Ich will noch eine etwas längere Runde drehen, um das Felsenmeer ansehen zu können. Feilsche schon den ganzen Tag um jede Minute. 8:01 Uhr ist etwas völlig anderes als 7:59 Uhr, da lasse ich mich von der Mathematik nichts vormachen. Es mögen nur zwei Minuten sein, meiner Meinung nach gibt es Minuten unterschiedlicher Dauer. Und diese beiden Minuten zählen zur besonders langen Sorte!

Was dir, lieber Leser, möglicherweise aufgefallen ist: es gibt Fotos! Auf der gestrigen Erstbesteigung – für mich war es eine, der Kalmit dürfte seine Defloration schon lange vergessen haben – habe ich eine Kamera mitgenommen. Am coolsten fand ich die Unterführung, die Tunnel sehen nicht nur niedrig aus, sie sind es auch!

Weil der Mensch nicht vom Brot (sprich: Laufen) alleine lebt, hatte ich mir eine Kettlebell eingepackt, die ich des Abends auf dem Hotelzimmer benutze. Die besondere Herausforderung liegt dabei in der geringen Größe des Raumes.
Bislang habe ich nichts zertrümmert. Meine anfängliche Befürchtung, das Zimmer würde nach meiner Abreise dem Klischee des über die Stränge geschlagen habenden Rockstars entsprechen, hat sich noch nicht bestätigt. Ich sollte vielleicht anmerken, dass ich jene Rockstars aus jener Zeit meine, in der dem Rock’n’Roll immer Sex & Drugs vorangestellt wurde. Heutzutage scheint sich sogar Punk durch ein hohes Maß an Selbstdisziplin auszuzeichnen, wogegen der bodenständige Volksmusiker beim traditionellen Alkohol geblieben ist.

Doch ich schweife ab.

Worum ging es? Kettlebell.

Abends also Kettlebell, mit eingeflochtenen Körpergewichtsübungen und nachfolgendem Stretching. Wenig erstaunlich, dass ich bei den ballistischen Übungen (Swings und Snatches) das Bergtraining spüre. Platzprobleme bekomme ich nur beim Turkish Get-Up (wer mit Kettlebells weniger vertraut ist: eine erstklassige Ganzkörperübung). Umstellen der Möbel brachte die Lösung!

A propos Bergtraining: ich hatte mir die Regenerations-Strümpfe von CEP eingepackt, die ich zu Testzwecken geschickt bekommen hatte. Und siehe da: ein wenig Druck an den Waden tut nach solchem Training gut! Mit dieser Bemerkung lasse ich es erstmal gut sein, ausführlicher wird’s später.

A propos später: Zeit für die beiden anderen L – Lesen und Lernen.

Auf dass dem gesunden Körper ein ebenso gesunder Geist zur Seite stehen möge.

Veranstalter des Kalmit Berglaufs: TV Maikammer TV Maikammer

5 Gedanken zu „Triple L“

  1. Lieber Harald
    Ich kann mich Anna nur anschliessen – Tripple L (Und eine Kettlebell) hört sich nach einem perfekten Urlaub an! Und besonders freue ich mich natürlich über die Fotos.
    Liebe Grüsse
    Ariana

    1. Hallo Ariana,
      Triple L können wir als Gütesiegel für perfekte Urlaube verwenden, oder? 😉
      Freut mich, dass dir die Fotos gefallen. Gestern hatte ich keine Kamera mit, obwohl das Wetter fast noch „besser“ war: das Wasser troff sogar von den Baumstämmen. Ich mag sowas, wenn ich die passenden Klamotten trage.

      Liebe Grüße,
      Harald

  2. Lieber Harald,

    Triple L – das hört sich wie ein Traumurlaub an, genau so etwas könnte ich jetzt auch brauchen 😉 Ich bin absolut deiner Meinung – es gibt Minuten und es gibt Minuten…
    Dass der Wald bzw. die Umgebung sich zu schnell bewegt passiert mir auch oft 😉

    Es hört sich an, als hat dir dein Kurzurlaub gut getan! Das freut mich! 😀

    Liebe Grüße Anna

    1. Hallo Anna,
      Traumurlaub trifft es gut, die drei Tage waren sehr kurz, aber erholsam. Womit wir wieder beim Thema Zeit wären. Kurze Tage… 😉
      Wenn dein Wald auch oft zu schnell ist: Machst du deine Fotos immer mit Selbstauslöser? Bewundernswert, dass du die Nerven dazu aufbringst. Ich muss mich zu jedem Foto zwingen, deshalb gibt’s bei mir auch so wenige 🙂

      Liebe Grüße,
      Harald

      1. Ich fotografiere sehr gerne, das habe ich immer getan. Ich mache ab und zu Fotos mit Selbstauslöser – es macht mir Spaß zu experimentieren und mit der Zeit bekommt man ein bisschen Gefühl dafür 😉

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