Die Hitzewelle letzten Wochen hatte es in sich gehabt. Ich verbrachte meine Tage ohne Kreislauf, der sich rundweg geweigert hatte, das Bett zu verlassen. Wenigstens konnte auf diese Weise ein Teil von mir das tun, was dem Rest auch gut gefallen hätte: liegen bleiben.
Es waren Temperaturen, für die selbst völlige Nacktheit noch zu dick angezogen ist.
Ich war träge, matt, müde, antriebslos geworden. Antrieb? Ein jeglicher Trieb war erschlafft.
Libido, was ist das?
Es muss ein Schreibfehler sein, Lido schreibt man ohne bi.
Alle sonstige Körperlichkeit war von mir gewichen, rhythmische Bewegungen führten gerade mal meine Beine aus, wenn ich auf dem Fahrrad saß.
Sport, was ist das?
Muss es nicht Spott heißen, wo mein Zustand jeder Beschreibung spottet?
Der Samstag morgen war anders, das spürte ich sofort, als er mir zunächst kühle Unnahbarkeit entgegenhielt, während mich die Sonne den ganzen Tag lang stürmisch küsste. Es versprach, ein heißes Wochenende zu werden. Doch noch blieb ich cool, genoss das Blasen des Sturms. Bald schon wurde es feucht, ein leichter Regen hatte eingesetzt. Ich saß ruhig auf dem Balkon, scheinbar unbeeindruckt von der mich wollüstig bedrängenden Natur.
Tu‘ es!
Lauf‘ mich!
Ich hielt mich zurück, kostete die Spannung aus, war leicht bekleidet: Gänsehaut, endlich wieder Gänsehaut!
In der Nacht dann, es war halb eins, nahm ich sie endlich, fiel leidenschaftlich über meine Kuschelkugeln her. Eine halbe Stunde voller Begierde im steten Wechsel unserer Lieblingsstellungen. Wir tanzten den Reigen der Positionsfolge, den Turkish Get-Up, gleich mehrfach. O ja, ich stand mehr als einmal, und zwar auf, bevor wir gemeinsam niedersanken. Und wieder aufstanden. Und wieder, und wieder.
Ermattet fiel ich in seligen Schlummer.
Der Sonntag begann ebenso kühl wie der Samstag. Halb zog sie mich, halb rannt‘ ich hin, drang in sie ein – die Natur natürlich, was sonst? Lasziv wandte sich die Strecke vor mir am Boden, und ich bestieg sie mit beiden Beinen. Hätte ich sie links liegen lassen sollen, mitten im Wald? Ich keuchte, schnaufte, freute mich, ergoss Körperflüssigkeit in Form von Schweiß über sie, denn zwischenzeitlich war auch sie heiss geworden.
Nach dem gemeinsamen Akt strahlte die Sonne, ich war gelöst und glücklich.
Doch etwas fehlt in meinem Bericht. Ein Wort, ohne das Bukowski kaum auskommen konnte. Hat DeSade es benutzt? Ich kann mich nicht erinnern. Irgendwas mit -icken.
Egal, ich war -aufen.
Und das war geil!
Muss ich mir jetzt ernsthaft Sorgen machen
brauchst du Hilfe ?
Läufer sind für Läufer da
Ehrensache
und ganz diskret
versprochen ! 😎
Keine Sorge, bei mir ist alles in bester Ordnung – böse Zungen behaupten, mir wäre eh‘ nicht zu helfen….
Aber gut, dass ich auf dich zählen kann falls meine Pillen mal nicht mehr wirken (oder ich längere Zeit auf Sport verzichten müsste) 🙂