Meine beiden Seiten des Klimawandels

Das Klima verändert sich, was für mich eine negative und eine positive Seite hat, denn erstens wird es wärmer und zweitens werde ich seltener mit Wintertights herumlaufen müssen. Schauen wir uns das näher an....

Es wird warm

Der Klimawandel ist ein heißes Thema über das hitzige Debatten geführt werden. Mir scheint gar, diese Erwärmung hat keinerlei Chance jemals denselben Grad an Überhitzung anzunehmen, wie er der Diskussion bisweilen eignet.

Es streiten sich im Extremfall diejenigen, die besagten Wandel in die Ecke von Verschwörungstheorien rücken, demgegenüber andere die Welt untergehen sehen, weshalb sie sich die nächsten Jahrzehnte in gepflegter Todesangst gönnen wollen.

Geht jetzt die Welt unter, oder ist alles Unfug? Ich tendiere dazu, denjenigen Stimmen zu Glauben, die von Erwärmung ausgehen. Besonders wäre zu klären, wie wir den Wandel bewerten.
Ist diese Erwärmung gut oder schlecht? Die Welt wird natürlich nicht "untergehen", solche Stimmen haben ihren Ursprung eher in der Angst vor dem eigenen Ableben - mit Panik in der Stimme schreit es sich halt schöner. Allenfalls ließe sich feststellen, dass es im Negativszenario für die Menschheit ungemütlich wird.

Positiv betrachtet überzeugt die Menschheit mit ihrer Fähigkeit, Probleme zu lösen.

Leider lässt sich die Wahrheit des einen oder anderen Szenarios nur feststellen, indem wir lange genug warten. Doof halt, wenn man dann hinterher feststellt, was man hätte tun oder lassen sollen - Prognosen sind bekanntlich dann schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen.
Was folgt für mich daraus? Also die goldene Mitte, bei der weder das eine, noch das andere Extremszenario eintritt? Eben nicht, denn wenn ich hiervon ausgehe, behaupte ich, dass ich wüsste, wie die Zukunft aussieht. Ich weiß es nicht.

Und daraus ergibt sich, dass ich mich nicht aufrege. Wozu auch? Ich halte es dabei wie Epikur, der zum Thema Tod sinngemäß sagte:
Es ist sinnlos, sich vor ihm zu fürchten, denn solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir es nicht mehr.
Und doch kann ich in gewisser Weise Position beziehen, denn der Klimawandel hat für mich persönlich zwei gegensätzliche Aspekte.

Es wird wärmer

Meine Wohlfühltemperatur beim Sport liegt grob zwischen minus zehn und plus fünfzehn Grad. Meinetwegen auch zwanzig. Fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, so erfreue ich mich meiner warmen Leibchen und der Tatsache, dass ich bei Trockenheit nicht schwitzen brauche. Schnee knirscht unter meinen Schritten.

Um Null Grad Celsius sorgt kräftiger Schnee- oder Regensturm für diesen herrlichen Kuschelfaktor in famos funktionierenden Funktionsklamotten, sowie die Vorfreude auf das "Danach" mit Decke, Buch und Heißgetränk. Und um fünfzehn Grad laufe ich in kurzen Klamotten, gelegentliches Frösteln nehme ich bei zehn Grädern gerne mal mit.

Wird es noch wärmer, so ab fünfundzwanzig Grad, erkaltet meine Liebe zum Sport. Ich habe kaum noch Kleidung am Leib, die ich mir von demselben reißen könnte, und wenn doch, würde es nicht helfen. Außerdem gibt es ja noch die Zahlen mit der drei vornedran. Oder gar vierzig. Widerlich.

Wenn also ein verändertes Klima die Heizung einschaltet, muss ich häufiger mit Wetterlagen rechnen, die jenseits meiner Wohlfühltemperatur liegen. Aus einigen wenigen Tagen im Jahr werden dann ziemlich viele, die noch dazu blockweise aneinander liegen. Ausweichen nach dem Motto "Übermorgen wird es wieder kühl" gewinnt eher die Dimension von "übernächsten Monat wird es wieder kühl".

Alleine das ist unschön.

Kalte Tage werden dafür seltener, wollte ich Schnee sehen, müsste ich selbst im Januar weit gen Norden reisen.

Noch unschöner.

Ich lenke mich ab, indem ich an die gute Seite denke.

Seltener Wintertights tragen

Wintertights, ich mag sie nicht. Die, die ich habe - und alle, die ich bisher anprobiert hatte, zeichnen sich durch eine typische Eigenart aus: Sie dehnen sich deutlich schlechter als dünnere Beinkleider. Das erklärt sich zwar sehr einfach durch die größere Materialstärke, aber sagt selbst: macht es das besser?

Zu Tights mit Windstopper sage ich genauso viel wie sie sich dehnen: Nichts.

Wenn sie wenigstens passen würden...

Jede, aber auch wirklich jede anprobierte Tight, stürzte mich in dasselbe Dilemma: Entweder entspricht die Größe meiner Taille, dann macht's PLOPP, wenn ich die (Hosen-)Waden über meine Waden ziehe, und an Oberschenkel und Hintern spüre ich deutliche Kompression. Letzteres ist die höfliche Formulierung von es spannt tierisch am Arsch und ich kann kaum laufen. Kniebeugen? Bergsprints? Sprünge? Wer diese Frage stellt, beliebt zu scherzen.

Wähle ich stattdessen eine Hose, deren Beinweite der meinigen nahekommt, könnte ich mir ein Kissen in den Bund schieben, oder diesen dämlichen, viel zu dünnen Bändel, sehr eng schnüren. Das hinterlässt immer einen hübschen roten Ring um meine Hüfte.

Irgendwie findet sich ja immer ein Kompromiss, auch die Kombination aus dünner Tight, welche die Aufgabe einer langen Unterhose übernimmt, und winddichter Hose drüber ist so übel nicht, wenn auch für meinen Geschmack oft zu warm und wegen der sich einstellenden Reibung von Stoff an Stoff zu einschränkend in der Bewegung.

Will ich beim Kauf von Laufhosen wirklich auf die geeignete Paarung von Stoffen achten, damit ich mich bewegen kann?

Nein.

Insofern hat die Aussicht, künftig seltener Wintertights tragen zu müssen (besser noch: Ich brauche auch keine kaufen!) etwas tröstliches.

Mein Klima und ich

Wir beide, das Klima und ich, haben uns "geeinigt".

Ich nehme das Wetter, wie es kommt.

Dem Klima ist es sowieso egal, was ich tue.

Ein Gedanke zu „Meine beiden Seiten des Klimawandels“

  1. Lieber Harald,

    Ach ja, das Klima, das uns in der nächsten Zeit erwartet wird , mir macht das schon ein bisschen Angst, vor allem aber auch die Folgen der Hitze in Natur und Tierwelt.

    Es geht mir genauso wie dir – bloß nicht zu warm, nicht zu heiß – und je älter ich werde (bleibt leider nicht aus !), umso mehr komme ich mit der Hitze überhaupt nicht mehr klar. Bin froh, dass ich hier an der Küste wohne, an der wir meist doch noch niedrigere Temperaturen als im übrigen Land – und vor allem aber auch permanenten Wind haben. Schon in den Zeiten, als ich noch in Rheinland-Pfalz wohnte, graute es mir vor den Sommertagen.

    Die Sache mit den Wintertights – kaum zu glauben, vielleicht liegt es auch an deinem übertrainierten Körperbau (Kettlebell und so…..), dass dir die für Normalos konstruierten Hosen nicht passen ? 😉
    Diese Probleme habe und hatte ich noch nie – wahrscheinlich meiner IDEALEN Figur zu verdanken !! Auch was das Material angeht, hatte ich bisher immer ein gutes Händchen !!

    Allerdings ist mir das Klima nicht egal, auch wenn ich mich im Winter nicht mehr so dick einmummeln muss !! Habe schon wochenlang im Tiefschnee hier an der Ostsee laufen “ müssen “ und war froh, als ich nach Wochen wieder normalen Boden unter den Füßen fühlen durfte. Irgendwie vermisse ich es doch !

    In diesem Sinne ………..vielleicht findet sich doch früher oder später das passende dehnbare Teil für dich……..das wünsche ich dir von ganzem ♥

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