Test Smartwool PhD Run Socken

Smartwool PhD Nachdem ich am Oberkörper zum Freund von Merinokleidung geworden bin, waren meine Füße bis dato meist in reine Kunstfaser gehüllt. Von Smartwool gibt es eine ganze Reihe an Socken für unterschiedliche Zwecke. Ich habe die Smartwool PhD Run Mini getestet.

Beschreibung
PhD steht laut Smartwool für „Performance highest Degree“, ein wahrhaft hoher Anspruch. Das Mischgewebe aus Wolle, Nylon und Elasthan verspricht gute Passform und Robustheit, der Hersteller verspricht, das 4-Degree Elite Fit System verhindere ein Verrutschen der Socke. Konkret besteht dies aus zwei gekreuzten Kanälen auf dem Fußrücken, einem Stützband am Knöchel sowie einem am Fußgewölbe.
Belüftungszonen an mehreren Stellen der Socke sorgen dafür, dass es dem Fuß nicht allzu warm wird.
An Fußballen und Ferse finden sich gepolsterte Zonen – mich erinnern sie an Frottee, wobei „Schlingen“ wohl der passendere Begriff wäre.
Ich wählte mit „Mini“ die mittlere, über die Knöchel gehende Höhe. Wer es sneakermäßig mag, greift zu „Micro“, für mehr Stoff am Unterbein gibt es auch höhere Varianten.

Material: 74% Wolle, 23% Nylon, 3% Elasthan
Farbe: schwarz mit blau-weissen Streifen

Test
Erster Eindruck
Als ich die PhD ausgepackt hatte, waren meine ersten Gedanken, in der Reihenfolge ihres Auftretens:
„wow, schön flauschig“
„Mensch, hoffentlich machen die Socken meine Füße nicht noch breiter als sie eh‘ schon sind“
„bestimmt recht warm, ich werde sie beim Zugspitz Ultra schnell gegen dünnere Socken auswechseln“

Es folgte ein weiterer Geistesblitz, als ich die die Belüftungszonen bemerkte. Klasse Sache, denn ich zähle zu jenen Läuflingen, die eher warme als kalte Füße haben.

Flugs über die Füße gestreift, kann ich zur Passform nichts anderes sagen als: perfekt. Ich spürte kaum, dass ich überhaupt Socken trug. Normalerweise neige ich dazu, mir bei Temperaturen oberhalb von 30° jegliches Textil vom Leib zu reißen – ich lasse nur das an, was möglichst luftig ist, und öffentliches Aufsehen verhindert. Auch die PhD zog ich wieder aus, nur ohne das panische „nichts wie runter damit“.
Obwohl die Haptik der PhD der klassischen Wollsocke nahekommt – etwas steif und wollig, zeigt sich auch bei ihnen ein herausragender Zug von Merinowolle: super Klimakomfort!

Mit den unterschiedlichen Zonen für Polster, Belüftung, Stütze und dem ganzen Rest, der sie Zonen zur Socke verbindet, betreibt Smartwool das, was andernorts „Bodymapping“ heißt. Hier würde wohl „Footmapping“ passen.
Meine solcherart footgemapptem Gehwerkzeuge überzeugten mich innerhalb weniger Sekunden, die PhD nach kurzer Handwäsche beim Zugspitz Ultratrail einzuweihen.
Sollte mich irgendwas stören, so dachte ich mir, könnte ich immer noch zu den Reservesocken im Rucksack wechseln.

Laufen
Wetter: 10 bis 25 Grad, meist trocken, teils neblig, kurzer Regen.
Um es vorweg zu nehmen: ich behielt die PhD den ganzen Lauf über an – beim planmäßigen Stop (km 56) erfreute ich meine Füße mit einem frischen Paar.

Während des gesamten Laufes hatte ich stets ein angenehm gepolstertes Gefühl an den Füßen. Die sonst üblichen rötlich-wunden Fußsohlen blieben mir dieses Mal erspart, gerade beim Bergablaufen zum Ende eines langen Laufes schmerzen die Sohlen gerne. Nicht in diesem Jahr.

Warme, teils zu warme Füße sind bei mir oberhalb von „ganz kalt“ Standard, weshalb ich nur am Rande darauf achtete, ob es „zu warm“ werden würde. Es wurde nicht. Klar, sommerlich heiß war’s nicht, doch immerhin so warm, um einen Eindruck zu gewinnen. Entscheidend ist ja vor allem das Fußgefühl, und das war klasse, andere Socken kommen mir auf längeren Strecken irgendwann nass vor.
Wobei ich zwischendrin in Bäche platschte, und die überquerten Schneefelder ihren Teil zu nassen Füßen beitrugen.

Der Witz bei den PhD ist, dass die Füße tatsächlich feucht waren, sie haben sich nur nicht so angefühlt.
Feuchte Füße werden früher oder später zu Füßen mit schrumpeliger, weisser Haut, so auch bei diesem Lauf. Allerdings war der Schrumpelgrad deutlich niedriger als ich es bei vergleichbaren Bedingungen sonst kenne.

Erstklassiges Feuchtemanagement, kann ich da nur sagen!

Hier zeigt sich, dass Merinowolle in der Lage ist, deutlich mehr Feuchtigkeit zu speichern, als dies Kunstfasern vermögen. Das wiederum resultiert in dem Klimakomfort, den ich bei diesen Klamotten so schätze. Bei Socken kommt zum Komfort noch die Gesundheit dazu, denn wenn die Haut länger trocken bleibt, läuft es sich angenehmer – oder mit weniger Fußpflege. Beim ZUT genügte der geplante Stop bei Kilometer 56, bei welchem ich die Füße mit Puder trocken legte, und frische Socken (wieder PhD) anzog.

Fazit
Neue Lieblingssocken für die langen Kanten.