Test Mio Alpha

Pulsmessen ohne Brustgurt, diesen Wunsch hegen viele Sportler schon lange. Freilich gewöhnt man sich dran, dennoch scheint es das Tüpfelchen auf dem „i“, wenn nunmehr mit der Mio Alpha eine Sportuhr auf dem Markt ist, die direkt am Handgelenk misst.
Ich hatte Gelegenheit, sie zu testen.

Pulsmessen ohne Brustgurt

Mio alpha

Pulsmessen ohne Brustgurt, diesen Wunsch hegen viele Sportler schon lange. Freilich gewöhnt man sich dran, dennoch scheint es das Tüpfelchen auf dem „i“, wenn nunmehr mit der Mio Alpha eine Sportuhr auf dem Markt ist, die direkt am Handgelenk misst.

Ich hatte Gelegenheit, sie zu testen.

Optischer Eindruck

Das klare Design der Mio gefällt mir. In meinem Fall in schwarz und grau gehalten (es gibt sie auch in Weiß), lässt sie mich an Klassiker von Braun oder Bauhaus denken. Die klare Linie wird auch dadurch unterstützt, dass sie mit nur zwei Tasten auskommt.
Ein optisches Schmankerl ist übrigens das Ladeteil, aus dem das USB-Kabel ausgeklappt wird – die Mio selbst hält sich per Magnet daran fest. Mir ist bloß nicht klar, wieso das Ladeteil an den Kanten Fasen hat, wo die Mio Rundungen trägt. Das Ensemble wirkt dadurch unstimmig.

Funktionen und Bedienung

Die Mio will kein Sportcomputer für das Handgelenk sein, GPS inklusive, sondern eine Ergänzung zum Smartphone. Eine Bluetooth-Schnittstelle sorgt dafür, dass die Daten ihren Weg zur Sport-App finden.
A propos Daten: erfasst werden Herzfrequenz, Uhrzeit und gestoppte Zeit.
Ganz recht, alle weiteren Auswertungen wie Tempo oder Strecke finden im Smartphone statt. Warum nicht?
Denjenigen, die sowieso immer mit Handy unterwegs sind, fehlt als einzige Meßgröße ohnehin nur der Puls – und den liefert die Mio.

Ich wiederum, der ich ohne Telefon laufe, freue mich über die überschaubaren Funktionen: Eine Uhr mit Stoppuhr und Pulsmessung.
Die beiden einzigen Funktionen, die ich zusätzlich begrüßen würde, wären Wegstrecke und Tempo, mit denen die Mio aber nicht mehr das wäre, was sie sein soll.
Also zurück zu dem, wass sie ist.

In einem früheren Beitrag hatte ich erklärt, wieso ich meistens ohne Uhr unterwegs bin, und dass ich die Herzfrequenz nur erfasse, wenn ich die Messung zur Trainingssteuerung nutzen will.
Anders ausgedrückt: ich sammle Daten nicht um des Sammelns willen.

Deshalb mag ich es gerne einfach. Kaloriengedöns und ähnliche Spielereien brauche ich nicht, das ist mir Funktionsballast, der aber leider die Bedienung verkompliziert. Es braucht Zusatzmenus und weitere, mehrfach belegte Tasten.

Die Mio hat dagegen nur zwei Tasten. Keine Untermenus. Ich find’s geil!
Gelernt hat man die Bedienung übrigens in nullkommanix – und damit meine ich alle Funktionen. Noch ein Vorteil.

Damit die Messung am Handgelenk funktioniert, muss die Mio laut Handbuch kurz hinter dem Handgelenk, und relativ eng sitzen. In der Praxis ist das aber weit angenehmer, als ich anfangs dachte. Das Armband braucht nicht mit aller Gewalt festgezogen werden, es muss einfach nur gut anliegen.
Haptisch ist das Silikonarmband übrigens ein Hand- und Armschmeichler!

Auf der Rückseite der Uhr befinden sich die Kontakte für das Ladeteil und der Sensor. Alles macht einen blitzsauber verarbeiteten Eindruck, lediglich der Fugenverlauf zwischen Gehäuse und der Leuchtdiode unterhalb des Displays stört mich.

Messen

Ich hatte die Mio bei unterschiedlicher Witterung – von hitzigen dreißig Grad bis hin zum strömenden Regen – in Gebrauch. Gemessen hat sie immer zuverlässig – die optische Sensorik hat immer tadellos funktioniert. Ablesen lässt sich die Mio übrigens auch bei starkem Lichteinfall sehr gut.

Nun ist das Erfassen einer Meßgröße eine Sache, die präzise Messung eine andere. Anders ausgedrückt: wie genau misst die Mio?
Um das herauszufinden, habe ich mich kurzerhand mit zwei Pulsmessern auf den Weg gemacht. Garmin 305 am einen, Mio Alpha am anderen Arm, fühlte ich mich beinahe als Schwarzmarkthändler.
Es zeigte sich, dass die Messungen beider Uhren um maximal drei Schläge auseinander lagen, wobei die Mio tendenziell unter der Garmin lag.

Bei einem Trainingslauf musste ich grinsen. Mir fiel ein, dass ich mich am Brustgurt zwar nie groß gestört hatte (außer wenn er, älter und geworden, ausleieert und rutscht), ich ihn aber beileibe nicht vermisse.
So ist die Mio gewissermaßen die Antwort auf eine Frage, die unbedingt gestellt werden musste.

Fazit

Cooles Teil, entweder als Ergänzung zum Handy (Herzfrequenz), oder solo.

Vielen Dank an Medisana für die Gelegenheit eines Tests.