Als Läufling erleidet man bisweilen ein Zipperlein, besonders bei lange nicht praktizierten Praktiken. Therapie einfacher Fälle ist Routine, und doch lässt sie sich verbessern.
Was war geschehen? Nach einem kürzlich genossenen Trainingslauf zeigte sich, dass der Ansatz meiner Achillessehne aus irgendeinem Grunde verärgert war. Schleimbeutel nicht schleimig genug? Tempo ungewohnt hoch? Was auch immer: der Ansatz schmerzte leicht. Wie man das so kennt, tat er das nach dem Aufstehen besonders gerne, leichte Bewegung beruhigte das System wieder.
Kurz bei Herrn Vonhof nachgeschlagen (ich mache an dieser Stelle leichten Herzens und voller Überzeugung nochmal auf sein Buch „Fixing Your Feet“ aufmerksam, von mir hier rezensiert), hat sich meine Vermutung „irgendwas mit Schleimbeutel“ bestätigt.
Damit war die Behandlung auch klar, Einreiben mit VoltarenIbutopMobilat, möglichst kein Tempotraining (habe ich Seilhüpfen auf der Tabuliste stehen? Sollte ich auch tun), und nach ein paar Tagen ist alles wieder gut.
So weit, so gut.
Jedoch: wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
Nach diesem Motto schlug eines der in All umherirrenden Inspirationspartikel in mein Hirn ein, dortselbst eine Spur der Beglückung hinterlassend.
Wenn, so ließ es mich denken, Sehnenansätze schlecht durchblutet sind, und ein Mehr an Blut die Heilung fördert, sollte künstlich verstärkte Durchblutung die ganze Geschichte beschleunigen.
Flugs griff ich zur Zahnbürste, mit deren Hilfe ich das VoltarenIbutopMobilat zweimal täglich einmassierte. In teils kreisenden Bewegungen, teils zärtlich längs jener Sehne, die den einzigen Schwachpunkt des griechischen Helden darstellte.
Subjektiv gesehen war’s erstens recht angenehm, zweitens schien mir die Genesung in der Tat schneller voranzuschreiten, denn drei Tage später war’s weg.
Mein Tipp zum Schluss: nehmt entweder eine alte Zahnbürste – oder nicht eure eigene…