Es ist etwas besonderes, den eigenen Namen auf „seinen“ Produkten zu lesen. André Kossmann hat sich den Traum eines Labels Laufkleidung erfüllt – Qualitätsanspruch inklusive. Wenn mein Name irgendwo draufstünde, würde ich für würdige Produkte sorgen. André sieht das offenkundig genauso.
die Story
Wir schreiben das Jahr 2009. André Kossmann beschließt, endlich auf eigene Rechnung zu arbeiten, anstatt als unbequemer Mahner andere Unternehmen zu ihrem Glück zwingen zu wollen. Anders formuliert: er wusste, dass er es besser weiss – und schritt zur Tat.
Besser, das bedeutet zum Beispiel zu zeigen, dass sich erstklassige Laufbekleidung auch in Deutschland herstellen lässt. Dass sich Nachhaltigkeit, menschenwürdige Produktion und Spaß ander Arbeit sehr wohl miteinander vereinbaren lassen. Umweltfreundliche, schadstofffreie Textilien sind selbstverständlich.
Das kommt bekannt vor, oder?
Liest man immer wieder, auch und gerade bei kleineren Labels. Ich finde es vollkommen normal, denn bei Gründungen spielen Ideale eine viel größere Rolle als in „der Industrie“. Vor allem lassen sie sich schneller umsetzen. „Wertegetriebenes Unternehmen“, noch so’n Schlagwort. Funktioniert prima, wenn das Unternehmen mit Werten – nein, wegen der Werte! – gegründet wird. So wie André Kossmann eben. „Ich kann’s besser – schaut her, ich zeige es euch.“
Yes!
So soll’s sein!
Um an besondere Laufklamotten dranzukommen, geht man gerne etwas weitere Wege – die meisten Läuflinge sind schließlich Ausdauersportler – denn noch hinkt der Handel hinterher, wenn es um neue Marken geht. Einige Händler führen Kossmann, und zum Glück gibt es das Internet!
Übrigens: wie kam das Corvara Top zu seinem Namen? Nun, in diesem Ort kam André die Idee zum Design!
Ich liebe solche Anekdoten!
der Macher
André Kossmann war früher selbst Leistungssportler – wenn er seinem Foto auch nur halbwegs ähnelt, würde ich sagen: das sieht man ihm an. Wobei er die übliche Metamorphose zum Genussläufer hinter sich hat: Entspannung und Spaß an der Bewegung sind ihm lieber als die Jagd nach dem letzten Zehntel.
So rank und schlank wie er selbst ist auch seine Organisation, ein Kernteam von vier Leuten entwickelt die Kollektion. Auch das – ich reite immer gerne darauf herum – zeichnet die coolen Firmen aus: klein und agil sind sie!
Was macht André am meisten Spaß im Job? Die Menschen sind es – Kunden, Kollegen, allesamt Sportler wie er selbst, und natürlich Produktion, das Tüftlen an der Kollektion.
Und da schließt sich der Kreis, denn der kreative Input für die Kollektion speist sich aus Andrés Freude am Laufen.
die Produkte
André will nichts mehr und nichts weniger als erstklassige Laufbekleidung anbieten. Eine nicht repräsentative Studie untermauert den hohen Anspruch. Hübsch geschwollen ausgedrückt, oder? Na gut, ich habe ein paar Lauffreunde gefragt, die mit Kossmann laufen, und die sind alle hochzufrieden.
Aber Spaß beiseite: einmal ansehen macht klar, dass Kossmann den Premium-Anspruch lebt.
Was mir beim Durchblättern des Online-Katalogs aufgefallen ist: André hat ein sehr klares System. Überschaubar, kann man es auch nennen. Keine fünfundachtzig unterschiedlichen Materialien, Kollektionen, Farben, die alle irgendwie das Gleiche können, sondern wohldurchdacht. Richtig cool finde ich übrigens die Materialkunde auf der Website. Nicht nur „cool“, sondern für textiltechnologische Laien wie mich auch notwendig.
Was darf ich dort lesen?
Wir wollen Transparenz bieten statt Anglizismen und Euphemismen zu verbreiten.
Sehr gut!
Das RV Competition Shirt ist aus Meryl – dass der Stoff weich und geruchsneutral ist, will ich gern glauben. Und T-Shirts mit reißverschließbarem Dekolleté finde ich im Sommer cool. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Etwas lockerer sitzende Shorts und Hosen („Trail Shorts“) lassen sich auch jenseits des Wettkampfmodus tragen. Schaut tiefenentspannt aus – und der Träger weiß, dass er könnte, wenn er denn wollte. Dem spontanen Entschluss, auf dem Heimweg vom Bäcker eine Tempoeinheit einzustreuen steht dann wirklich nichts im Wege!
Wer auf dem Foto genau hinschaut, erkennt die Kapuze am T-Shirt. Witzige Idee, gibt’s leider nur beim Damenmodell, dafür jedoch mit langem und kurzem Arm. Die blaue Dame ganz oben trägt es übrigens zusammen mit einer schmucken blauen Laufjacke. Damit mich niemand missversteht: Shirt und Jacke sind blau, nicht die Dame.
Wo ich gerade von Farben fabuliere, kann ich gleich einstreuen, dass ich als Freund kräftiger Farben freudig lächle, sobald mein Blick auf blau, orange, petrol (ist das petrolgrün?) fällt. Schwarz ist…nunja, auch in meiner Garderobe Standard. Leicht und bunt lautet das aktuelle Motto bei Kossmann. Gerne!
die Vision
Für die Zukunft heißt die Devise klein und fein. Mich beruhigt das, denn so brauchen wir keine Jackwolfskinisierung der Marke befürchten.
Stattdessen dürfen wir uns darauf freuen, dass die Kollektion überschaubar bleiben und sich immer weiter verändern wird. Yes!