{"id":880,"date":"2012-11-09T11:18:12","date_gmt":"2012-11-09T09:18:12","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=880"},"modified":"2012-11-09T11:18:12","modified_gmt":"2012-11-09T09:18:12","slug":"ausgleichssport-3-swingstick","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/ausgleichssport-3-swingstick\/","title":{"rendered":"Ausgleichssport (3): Swingstick"},"content":{"rendered":"

Was genau ist ein Swingstick, wie wirkt er auf den K\u00f6rper – und, vor allem: kann ich mich damit anfreunden?
\nDer Swingstick – darf ich den Begriff \u00fcbersetzen? – also: der Schwingstab ist eine eineinhalb Meter lange Stange aus glasfaser verst\u00e4rktem Kunststoff. An den Enden befinden sich Gewichte, in der Mitte ein Griff. Wer in der Schule mit seinem Plastiklineal gespielt hat, wird sich noch daran erinnern, dass es damals lustig vibrierte, wenn man es mit der einen Seite auf den Tisch gedr\u00fcckt hat, w\u00e4hrend man die andere antippte.<\/p>\n

Beim Schwingstab ist es nicht anders. Einmal in Schwingungen versetzt, muss man zwei Dinge tun: erstens diese Bewegung aufrecht erhalten, und zweitens festhalten.
\nDas strengt an, und darin liegt auch das Tr\u00e4ningsprinzip dieser Ger\u00e4te: der K\u00f6rper, vor allem die Rumpfmuskeln, halten die Position des K\u00f6rpers gegen eine von au\u00dfen wirkende Schwingungsbelastung stabil. In den Anleitungen ist immer von der Tiefenmuskulatur die Rede, jenen kleinen Muskeln entlang der Wirbels\u00e4ule.<\/p>\n

Zu Beginn fiel es mir schwer, den Stab auch nur zehn Sekunden so schwingen zu lassen, dass ich an irgendwelche weiter gehenden \u00dcbungen denken konnte. Nach ein paar Versuchen ging es dann auf einmal. Im Nachhinein betrachtet hatte ich den Rumpf nicht stabil genug gehalten. wieder was gelernt, genau darum geht’s schlie\u00dflich.
\nIm Spiegel schaut es \u00fcbrigens sehr ulkig aus: ein mehr oder weniger ruhig stehender Mensch, der ein wild oszillierendes Etwas festh\u00e4lt. Seither nenne ich den schwingenden Stab nur noch „Das Rote Wibbel-Wibbel“.<\/p>\n

Und wie tr\u00e4niert es sich mit dem Ding? Es gibt, wie k\u00f6nnte es anders sein, unz\u00e4hlige \u00dcbungen, die sich mit dem Stab durchf\u00fchren lassen. Wobei ich pr\u00e4ziser sagen m\u00fcsste: man kann viele verschiedene Haltungen einnehmen, in welchen man stabil bleiben muss. Halte\u00fcbungen mit zus\u00e4tzlicher Erschwernis, wenn man so will.
\nVieles kennt man daher schon, zum Beispiel jene Position, in der man am Boden sitzt, Beine und Oberk\u00f6rper befinden sich in Schr\u00e4glage in der Luft. Geht auf die Bauchmuskeln, und der rote Schwinger setzt noch einen obendrauf.
\nUnd so ist es kaum erstaunlich, wenn die Swingerei tats\u00e4chlich anstrengt. Wenn ich den Berichten in Zeitschriften und auf Webseiten Glauben schenke, so scheint der Tr\u00e4ningseffekt beim langfristigen, regelm\u00e4\u00dfigen Swingen mit anderen Methoden vergleichbar zu sein. Ich dr\u00fccke mich absichtlich vorsichtig aus, denn ich habe weder Studien recherchiert, noch habe ich selbst ausreichend tr\u00e4niert, um einen pers\u00f6nlichen Eindruck erhalten zu haben. Eine positive Wirkung ist zumindest plausibel.<\/p>\n

Nicht ausreichend mit dem Swingstick tr\u00e4niert? In der Tat. Nach anf\u00e4nglicher Experimentierfreude finde ich es praktisch, den Stick mal eben in die Hand zu nehmen, wenn ein paar Minuten Zeit sind. Er ist also nicht das Tr\u00e4ningsger\u00e4t meiner Wahl geworden, Begeisterung w\u00fcrde sich anders \u00e4u\u00dfern.
\n„Mal eben schnell zwischendurch“ ist etwas anderes, als den Swingerstock ernsthaft in das Tr\u00e4ningssystem einzubinden. Ich vermag mich nicht vollkommen auf ihn einzulassen, ihn ernst nehmen.<\/p>\n

Mir geht es ebenso wie mit den „klassischen“ Halte- und Rumpf\u00fcbungen (Liegest\u00fctz, Frontst\u00fctz, Sit-Ups…), die mir Pflichtveranstaltung sind. Die Vernunft gebietet mir, es zu tun, also tue ich es, weil ich um den Nutzen wei\u00df. Spa\u00df macht es mir, offen gestanden, nicht. F\u00fcr die Erg\u00e4nzung favorisiere ich stattdessen nach wie vor meine Kettlebells, denn das Tr\u00e4ning mit ihnen macht mir Freude. Ein Swingstick ist gewiss ein gutes Tr\u00e4ningsger\u00e4t, mit dem der L\u00e4ufling seine Defizite effektiv abbauen kann. F\u00fcr mich selbst aber nur sporadisch als L\u00fcckenf\u00fcller zum Auflockern. Und auch das nur, weil er ohnedies herumsteht.<\/p>\n

Mein pers\u00f6nliches Fazit lautet also: Swingen? Nicht mein Ding.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"