{"id":878,"date":"2013-01-04T10:25:34","date_gmt":"2013-01-04T08:25:34","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=878"},"modified":"2013-01-04T10:18:45","modified_gmt":"2013-01-04T09:18:45","slug":"jeff-martone-kettlebell-rx","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/jeff-martone-kettlebell-rx\/","title":{"rendered":"Jeff Martone „Kettlebell Rx“"},"content":{"rendered":"

„Ein Amateur \u00fcbt, bis er es richtig macht. Ein Profi \u00fcbt, bis er es nicht mehr falsch machen kann.“
\nMein Lieblingssatz aus Jeff Martones Buch „Kettlebell Rx“, den ich mir immer wieder ins Ged\u00e4chtnis rufe, wenn ich beim Erlernen neuer Techniken vorschnell zur n\u00e4chsten \u00dcbung schreiten will.
\nMartone gilt als renommierter Kettlebelltr\u00e4ner, dessen Website tacticalathlete.com<\/a> auf einen recht erfolgreichen Instruktor mit fundierter Ausbildung deutet.
\nMit seinem Buch, dessen Aufmachung an einen Ratgeber f\u00fcr die Medikamenteneinnahme erinnert, spannt er einen Bogen von grundlegenden Bewegungsmustern \u00fcber Kettlebell-\u00dcbungen zum Kettlebellsport.
\nEs ist von seinem didaktischen Aufbau her eines der besten, die ich bisher in H\u00e4nden hielt. Die vorgestellten \u00dcbungen bauen auf einander auf, so dass man sich im Verlauf des Buches von den einfacheren Swings zu komplexeren, anspruchsvollen \u00dcbungen wie den Snatches hocharbeitet. Wem das nicht gen\u00fcgt, der wird voller Freude auf Kombinationen sto\u00dfen, die, nebenbei bemerkt, unheimlich viel Spa\u00df machen.<\/p>\n

Damit der Lernerfolg beim „Technikerwerbstraining“ nicht lange auf sich warten l\u00e4sst, stellt Martone jeweils vorbereitende \u00dcbungen an den Anfang eines jeden Kapitels.
\nStreckspr\u00fcnge bereiten zum Beispiel den Swing vor, denn die richtige, explosive H\u00fcftstreckung ist in beiden F\u00e4llen identisch. Nach \u00e4hnlichem Muster wird jede Kettlebell-\u00dcbung grundlegende einzelne Teilabschnitte aus grundlegenden Bewegungsmustern zerlegt, die es einzuschleifen gilt. Wenn die richtig sitzen (er nennt es „Drill“), setzt man aus ihnen die komplette \u00dcbung zusammen.
\nWer mit einem Partner tr\u00e4niert, \u00fcber hinreichend Selbstwahrnehmung verf\u00fcgt, oder anderem das „Bellen“ beibringen m\u00f6chte, profitiert davon, dass Martone ausf\u00fchrlich auf typische Fehler und ihre Korrektur – auch daf\u00fcr gibt es spezielle, korrigierende \u00dcbungen – eingeht.
\nAnstelle des h\u00e4ufig anzutreffenden Schemas – eine Handvoll Fotos mit m\u00e4\u00dfig Text dazu – geht Martone einen gr\u00fcndlichen Weg: Die wesentlichen Schritte einer Bewegungssequenz werden, h\u00fcbsch durchnummeriert, aus zwei Perspektiven (frontal und seitlich) dargestellt, zu jeder Nummer beschreibt er, was der Sportler tun muss.<\/p>\n

Martone legt gro\u00dfen Wert auf korrekte Ausf\u00fchrung. Wie gesagt: solange \u00fcben, bis man es nicht mehr falsch machen kann.
\nZuweilen liegt es nicht nur im Interesse des Sportlers, wenn die \u00dcbung richtig durchgef\u00fchrt wird, denn weil Kettlebells eben auch „nur“ irgend ein Gewicht sind, lassen sie sich unter Umst\u00e4nden durch ein anderes Objekt ersetzen. Und so findet sich im Buch eine nette Bilderfolge, in der Martone einen Turkish Get-Up durchf\u00fchrt. Anstelle der Kettebell kommt er mit einer jungen Dame am ausgestreckten Arm vom Liegen zum Stehen.<\/p>\n

Inhaltlich konzentriert Kettlebell Rx sich auf grundlegende Techniken. Wer mehr variieren will, oder gar den Anspruch hat, einen vollst\u00e4ndigen Katalog aller Kettlebell-\u00dcbungen vorzufinden, wird entt\u00e4uscht sein. Allerdings ist das kein Manko, denn weitere \u00dcbungen bauen auf den vorgestellten Grundlagen auf. Mit etwas Phantasie lassen sich weitere Variationen leicht integrieren. Und, glaubt mir, wer alles beherrscht, was Martone zeigt, hat genug Auswahl um sich fit zu machen.
\nWas mir fehlt, sind Hinweise zum Aufbau eines Tr\u00e4ningsprogramms, denn \u00fcber die Drills zum Einschleifen der einzelnen \u00dcbungen hinaus enth\u00e4lt das Buch nur wenige Informationen. Ein paar grundlegende Prinzipien stehen drin, ebenso finden sich eine Handvoll Seiten mit Tr\u00e4ningsprogrammen zu den ballistischen \u00dcbungen (Swings etc.) und den Hand-to-Hand Drills, also alles, wobei man die Kettlebell von einer Hand in die andere \u00fcbergibt. Eine Prise Crossfit Workout nehme ich gern zur Kenntnis, f\u00fcr ein echtes System bleiben die dargestellten Programme zu isoliert voneinander. Ich vermisse den \u00fcbergeordneten Kontext. So bleibt das Buch in diesem Punkt hinter den Erwartungen zur\u00fcck.<\/p>\n

Wie liest sich „Kettlebell Rx“? Man kennt das ja aus manchen B\u00fcchern zum Thema „Bewegungsausf\u00fchrung“. Trocken wie die Sahara. Kettlebell Rx geh\u00f6rt zu den erfreulichen Ausnahmen. „Locker im Ton, aber deutlich in der Sache“ trifft es sehr gut, wobei auch der Humor nicht zu kurz kommt. <\/p>\n

Girevoy, der reine Kettlebell-Sport, auf den Martone gegen Ende des Buches eingeht, ist zwar nicht mein Thema, ich anerkenne aber, dass das Buch ohne dieses Kapitel unvollst\u00e4ndig w\u00e4re. So als w\u00fcrde in einem Buch zum Thema Laufen nicht irgendwo stehen, dass es auch Wettk\u00e4mpfe gibt.<\/p>\n

Fazit: erstklassiges Referenzwerk zum Technikerwerb. Kein Buch zur Tr\u00e4ningsplanung.<\/p>\n

Jeff Martone
\nKettlebell Rx: The Complete Guide for Athletes and Coaches
\nISBN-10: 1936608995<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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