{"id":438,"date":"2012-07-02T21:55:49","date_gmt":"2012-07-02T19:55:49","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=438"},"modified":"2012-07-17T14:15:43","modified_gmt":"2012-07-17T12:15:43","slug":"tk_zugspitz-ultratrail-2012","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/tk_zugspitz-ultratrail-2012\/","title":{"rendered":"Zugspitz Ultratrail 2012"},"content":{"rendered":"
\"Zugspitz<\/a>
Zugspitz Ultratrail (Foto: G\u00fcnter Kromer)<\/figcaption><\/figure>\n

Grainau, 23.Juni 2012, kurz vor sieben Uhr morgens. \u00dcber vierhundert m\u00fcde, aber gut gelaunte L\u00e4uflinge warten auf den Start zur zweiten Auflage des Zugspitz Ultratrail. Ich auch.
\nIm Vorfeld beherrschte eine wesentliche Frage das Denken: Wird das Wetter halten?
\nDazu dr\u00e4ngte sich den K\u00f6pfen all jener, die schon 2011 dabei waren, eine zweite Frage in den Vordergrund: Wird es diesmal Cola geben?
\nDie Spannungskurve verlangt, dass ich mich zun\u00e4chst dem Wetter widme, dann inhaltlich den Verlauf des Laufes beschreibe, bevor ich das R\u00e4tsel um die Darreichung von Koffein und Zucker beinhaltender Fl\u00fcssigkeit l\u00f6se. Der Cliffhanger des letzten Jahres soll nicht umsonst gewesen sein!<\/p>\n

Wir bleiben daher bei den Meteorologen, deren Prognosen im Laufe der Woche immer mehr zur Trockenheit tendierten. Und siehe da, am Renntag selbst konnten wir das erleben, was man in Bayern den Weiss-Blauen Himmel, auf dem \u00f6sterreichischen Streckenabschnitt historisch bedingt dagegen Kaiserwetter nennt. Strahlendes Blau, Sonnenschein. Als Daylight Finisher – ich war langsam genug – erlebte ich einen herrlichen Sonnenaufgang im Gebirge. Kann es besser sein? Klar doch: Mir war’s mit mehr als 25\u00b0 C zu warm. Ich bin halt anspruchsvoll, au\u00dferdem z\u00e4hlt es zum guten Ton, \u00fcber das Wetter zu meckern. Im Ernst: nat\u00fcrlich h\u00e4tte ich eine Temperatur von 15\u00b0 vorgezogen. Nachdem ich mich, wie wohl die meisten, auf Regen, zumindest aber gelegentliche Schauer eingestellt hatte, lie\u00df das Wochenende keinerlei W\u00fcnsche offen. <\/p>\n

Der Veranstalter hatte die Streckenf\u00fchrung des letzten Jahres bis auf ein, zwei kleine \u00c4nderungen zu Beginn und Ende beibehalten; warum auch nicht, barg die Runde zumindest aus meiner Sicht kein Verbesserungspotential. Sch\u00f6n waren die Ausblicke auf die Gebirgslandschaft, herrlich der Wechsel zwischen bergauf- und bergabf\u00fchrenden Abschnitten, zwischen Bergtrails und Wanderwegen. An einigen Stellen in h\u00f6her gelegenen Streckenabschnitten war sogar hin und wieder ein Schneefeld zu \u00fcberqueren. Besonders spektakul\u00e4r, zumindest f\u00fcr Flachlandtiroler wie mich, eine schneebedeckte Fl\u00e4che, die recht steil bergab f\u00fchrte. Sie zu \u00fcberwinden wandten die L\u00e4uflinge vorwiegend drei Techniken an:
\n1) alpin Tr\u00e4nierte mit Erfahrung im Skifahren nahmen Anlauf, um auf zwei Beinen gleicherma\u00dfen rasant wie elegant nach unten zu gleiten
\n2) wer mit weniger Selbstbewusstsein und \/ oder Gleichgewichtssinn gesegnet war, setzte sich „ich falle wahrscheinlich eh‘ hin“ auf den Hosenboden, um auf eben jenem zu rutschen.
\n3) Vierbeiner – die mit St\u00f6cken – gingen langsam, aber stetig hinab. Das mag weder sportlich noch mutig gewesen sein, hielt daf\u00fcr edle K\u00f6rperteile trocken und warm.
\nEs gab nat\u00fcrlich noch jene, welche umfallbedingt zu Variante 2) gen\u00f6tigt wurden. Wer es wissen m\u00f6chte: ich entschied mich f\u00fcr Variante 3), die ich beibehielt, bis ich wieder festen, griffigen Boden unter den F\u00fc\u00dfen hatte.<\/p>\n

Ach ja, die Strecke. Ich war immer wieder erstaunt, \u00fcber wieviel detaillierte Streckenkenntnis mancher Mensch verf\u00fcgt. „nach dem Zwergenzipfl geht es dann runter \u00fcber die Huberbuam-Alm, und dann kommt nach 4,7 km die Verpflegung“. Gut, das mit der Verpflegung kriege ich auch noch hin. Was die Sache mit den Benennungen angeht, ich weiss nicht. Einerseits ist es sch\u00f6n, die Namen markanter Punkte zu kennen, andererseits denke ich, jedenfalls beim Laufen, eher in Kilometern und Abschnitten zwischen zwei Verpflegungsstellen.
\nH\u00e4tte ich die Sache mit den Namen besser drauf, k\u00f6nnte ich euch zum Beispiel genau sagen, wie meine Lieblingsstelle hei\u00dft. Flie\u00dfend hingestammelt rede ich von jenem Anstieg ziemlich zu Beginn, die letzte jener Spitzen, die ich f\u00fcr mich als die „drei Schwestern“ bezeichne. Man steigt einen recht steilen, grasbewachsenen Sattel empor, links und rechts ein wundersch\u00f6ner Blick in die Berglandschaft. Da es dort, wie schon im letzten Jahr, ausgesprochen windig ist, erh\u00e4lt die Szenerie etwas urw\u00fcchsiges. wie gesagt, der f\u00fcr mich sch\u00f6nste Punkt der Strecke.
\nDie Kehrseite f\u00fchrt kurz vor der 80 km – Marke \u00fcber etwa vierhundert H\u00f6henmeter nach unten. Dies \u00fcber endlos scheinende, in Serpentinen angelegte Naturtreppen. F\u00fcnf Treppen, etwas gerade, Kehre. Wieder f\u00fcnf Treppen, etwas gerade, Kehre. Neun Treppen, eine etwas h\u00f6here Stufe, gerade, Kehre. F\u00fcnf Treppen, schei\u00dfe, beinah hingefallen!<\/p>\n

Nun gut, aber auch das geht vor\u00fcber, und am Ende dieser Bergabpassage wartet eine Verpflegungsstelle mit – Achtung, Aufl\u00f6sung – Cola! Diese, wie auch die n\u00e4chste Station, die zweimal angelaufen wird, f\u00fchrte tats\u00e4chlich das begehrte, und so oft vermisste Getr\u00e4nk. Nachdem mich 2011 ein Cola, das ich mir auf einer H\u00fctte g\u00f6nnte, gef\u00fchlt aus einer tiefen l\u00e4uferischen Krise gerettet hatte, stellte ich dieses Jahr, nicht mit Cola rechnend, fest: es geht auch ohne! Sch\u00f6ne Erkenntnis!<\/p>\n

Wo ich gerade von Erkenntnissen rede, will ich auf ein Experiment hinweisen, \u00fcber das ich noch einen Beitrag schreiben werde: ich wollte ausprobieren, wie es sich denn ganz ohne Uhr l\u00e4uft, ergo habe ich sie weggelassen. Mehr dazu hier<\/a>.<\/p>\n

Wer sich die Resultate en Detail zu Gem\u00fcte f\u00fchren m\u00f6chte, findet sie auf der Website der ZUT: ZUT Ergebnisse<\/a><\/p>\n

Und hier geht’s zum Film von G\u00fcnter Kromer.<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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