{"id":4046,"date":"2019-12-17T19:32:01","date_gmt":"2019-12-17T17:32:01","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=4046"},"modified":"2019-12-17T20:35:28","modified_gmt":"2019-12-17T18:35:28","slug":"ya-ich-yoge-auch","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/ya-ich-yoge-auch\/","title":{"rendered":"Ya, ich yoge auch"},"content":{"rendered":"\n
Die Schreibweise ist ausnahmsweise kein Wortspiel, sondern ich verweise mit ihr auf eine Bet\u00e4tigung, die ich seit einem gef\u00fchlten Jahr gerne betreibe. Ich rede von Yoga.
Und ich kann es mir nicht verkneifen, in dieser Einleitung anzuk\u00fcndigen, dass meinen Weg zum Yoga<\/em> beschreibe. Freilich: Ich mache Yoga, so kam ich drauf, und das bringt es mir <\/em>h\u00e4tte euch die gleichen Informationen geliefert, jedoch geh\u00f6rt es in solchen Artikeln anscheinend zu guten Ton, den Bezug zum Einstieg in dieser Weise zu formulieren. Da w\u00e4re ich ja vollkommen d\u00e4mlich, wenn ich die Gelegenheit, derlei auf die Schippe zu nehmen, nicht beim Schopf packen w\u00fcrde - bevor ich euch erz\u00e4hle, wie ich auf den Gedanken kam, wie ich Yoga betreibe und was es mir bringt.<\/pre>\n\n\n\n

Mein Weg zum Yoga<\/h4>\n\n\n\n
Eines Tages, es muss irgendwann im Sommer letzten Jahres gewesen sein, erwachte ich nach einer Nacht erquickenden Schlafes - und nichts war wie zuvor. Nicht nur, weil ich einen Tag \u00e4lter geworden war, nein, im Halbschlaf f\u00fchlte ich eine Leere in mir, w\u00e4hrend ich ein tiefes Grollen zu h\u00f6ren glaubte.<\/pre>\n\n\n\n
OMMMMMMMMOOMMMMMMMOOOOOMMMMMOMMM<\/em><\/pre>\n\n\n\n
Sollte dies ein spirituelles Erlebnis sein? Werde ich die sieben S\u00e4ulen der Weisheit zu Gesicht bekommen, wie T.E.Lawrence sie beschrieben hatte? Beinahe, denn obzwar ich nicht zur siebenfachen Erkenntnis fand, hie\u00df immerhin die S\u00e4ule des morgendlichen Harndrangs mich erheben und den Ort der Erleichterung aufsuchen.

Im Zustand des Erwachtseins wurde mir sp\u00e4ter klar, dass ich Hunger gehabt hatte.

Dennoch gab mir die Erinnerung an mein inneres Erleben zu denken, woraufhin ich mich in eine weite, wallende Hose und Sandalen kleidete, um mich auf den Weg zum Weisen Dlarah <\/em>zu machen. Dortselbst, nach der sandaligen \u00dcberquerung des Himalaya gedachte ich Erleuchtung zu finden.

Ich bekam kalte F\u00fc\u00dfe.

Auf dem R\u00fcckweg latschte ich beim Abstieg vom Nanga Parbat auf eines der weiten, wallenden Hosenbeine und st\u00fcrzte hin.

D\u00e4mliches Klamottenzeug, v\u00f6llig sportuntauglich.

Jedoch war ich durch der yogischen Erleuchtlichkeit mobil genug geworden, dass ich den tiefen Fall unverletzt \u00fcberstand.

Dies \u00fcberzeugte mich vom Nutzen des Yoga, weshalb ich beschloss, Gewichtheben, Joggen und weitere Aktivit\u00e4ten durch gelegentliches Yogen zu erg\u00e4nzen.<\/pre>\n\n\n\n

Jetzt aber Wirklich: Yoga und ich<\/h4>\n\n\n\n
Klar kenne ich Yoga, und freilich hatte ich hie und da schon Leute den Nutzen hiervon preisen h\u00f6ren. Au\u00dferdem steht in etlichen Publikationen (nicht nur) aus der RKC-Ecke, dass man sich bei Aufw\u00e4rm- und Mobilisierungs\u00fcbungen flei\u00dfig dort bedient habe. Wieso auch nicht, das Rad ist schon da, und weshalb unn\u00f6tigen Aufand in seine Neuerfindung stecken?
Das gilt besonders vor dem Hintergrund, dass sich der menschliche K\u00f6rper im Verlauf der Geschichte des Yoga seit seinen Urspr\u00fcngen vor rund zweieinhalbtausend Jahren kaum weiter evoloutioniert hat.
Also bildeten diese \u00fcbernommenen \u00dcbungen einen Teil meines Programms. Mit Yoga selbst als der Quelle davon hatte ich mich allerdings nicht besch\u00e4ftigt. Das \u00e4nderte sich w\u00e4hrend einer Schnupperstunde in einem, ich glaube man nennt es Yogahaus, am Ort. Zwei Stunden, von denen knapp die H\u00e4lfte richtig super war. Der Rest bestand aus OMMMMM<\/em>, Gesang, und Herumliegen bei R\u00e4ucherst\u00e4bchenrauch. Nicht mein Ding. Ich bleibe beim Positiven: Die Positionen waren sehr anstrengend und ich hatte den Eindruck, dass meine ohnehin fragw\u00fcrdige Mobilit\u00e4t vielfach an ihre engen Grenzen stie\u00df.<\/pre>\n\n\n\n
Coole Sache, dachte ich mir, und beschloss mich auf den Weg zu machen.<\/pre>\n\n\n\n
Hier kommt mein Weg<\/em> wieder ins Spiel. Das hei\u00dft entommtes Yoga, au\u00dferdem bleibe ich Nichtraucher. M\u00fcsste ich mich korrekt Nichtr\u00e4ucherst\u00e4bler nennen?
Kein Gesang und wenn \u00fcberhaupt, dann Musik, die mir gef\u00e4llt. Von mir aus nennt es Gymnastik mit yogaartigen Haltungen<\/em>. Ich sage weiterhin Yoga dazu.

Da ich die Bedeutung der korrekten \u00dcbungsausf\u00fchrung zwar nicht mit der Muttermilch, aber doch immerhin mit der RKC-Community aufgesogen habe, war mir klar: Ich will herausfinden, worauf es bei einzelnen Positionen - Asanas - ankommt, wie und auf welche Teile des Bewegungssystems sie wirken und nat\u00fcrlich auch, welche Parameter variiert werden k\u00f6nnen. Es schien mir, dass das n\u00f6tige Wissen zumindest f\u00fcr meine Zwecke (lies: erste Gehversuche, besser gesagt: Steh- und Liegeversuche) zun\u00e4chst aus B\u00fcchern erworben werden k\u00f6nnte. Folglich beschuf ich mir einige B\u00fccher zum Thema, unter anderem zwei grandiose Werke von Ray Long (unten gelistet), die mir sehr geholfen haben.

Videoaufnahmen und - hie und da und dort und viel zu selten weil ich zu wenig Videos schicke - Feedback von einer Mobilit\u00e4tsg\u00f6ttin unterst\u00fctzen den Lernprozess.<\/pre>\n\n\n\n

Wie yoge ich?<\/h4>\n\n\n\n
Meistens beginne ich mit dem Sonnengru\u00df. Bei jedem Wetter und auch nachts stelle ich mich auf den Balkon, von wo aus ich dem Gestirn freudig zuwinke. Meine Nachbarn haben sich mittlerweile daran gew\u00f6hnt, eigenartigerweise wechseln sie die Stra\u00dfenseite, wenn sie mir begegnen.<\/pre>\n\n\n\n
Sp\u00e4\u00dfle g'macht, aber der musste sein.<\/pre>\n\n\n\n
Also im Ernst (das aber auch in Grenzen). Sonnengru\u00df ist dabei, ansonsten schnappe ich mir eine geringe Zahl von Asanas, die ich zu verfeinern trachte. Als Kontrolle dienen mir dazu die Angaben bei Long, der sehr gut beschreibt, welcher Muskel in welcher Position anzuspannen ist, damit die Dehnung im Zielmuskel zu sp\u00fcren ist.
Ansonsten ist es reines Technikerwerbstraining nach bew\u00e4hrtem Muster, da gehe ich ganz konservativ vor. Bekannte Asanas verbessern, bis sie weniger Aufmerksamkeit verlangen und in Fleisch und Blut \u00fcbergehen, eine (!) neue dazunehmen. Fortschritt pr\u00fcfen und weiter fortschreiten.<\/pre>\n\n\n\n
Wenn ich in einer Position entspannt atmen kann, passt es. A propos Atmen: Ruhiges Atmen beziehungsweise die anzuwendende Atemtechnik geh\u00f6rt mit dazu, wie bei jedem andern Sport auch. <\/pre>\n\n\n\n
Aua! Er hat Yoga einen Sport genannt!<\/pre>\n\n\n\n
Ja, hat er. Auch wenn ich mir insofern widerspreche, als ich Sport per se mit Wettbewerb und Leistungsorientierung verbinde, sehe ich bei Yoga dennoch eine Verbindung zum Sport, weil es mich anstrengt (ok, das w\u00fcrde auch f\u00fcr Gartenarbeit gelten) und weil es eine zielgerichtete Auseinandersetzung mit dem eigenen K\u00f6rper beinhaltet. Pragmatismus ist also angesagt, ganz profan ohne Rauch und OMMMMM und Singen, aber mit sehr guten Ergebnissen.<\/pre>\n\n\n\n

Wie l\u00e4uft’s<\/h4>\n\n\n\n
Prima l\u00e4uft es. Neulich nahm ich ein Video beim Einnehmen des Herabschauenden Hundes<\/em> auf. Nein, ich habe ihn nicht gegessen!

Erinnerte mich die Linie von Beinen, Oberk\u00f6rper und Armen ehedem an eine wilde Polygonlinie, so traute ich nun meinen Augen kaum, als Beine, R\u00fccken und Arme ziemlich gerade waren, mit dem Knick in der H\u00fcfte. Ein Dreieck mit der Spitze nach oben. Hurra!

Meine Fersen sind noch ein, zwei Zentimeter vom Boden weg, aber das kriege ich auch noch hin.

Und so arbeite ich St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck daran, mich weiter zu verbessern. Glaubt mir, der Weg ist noch weit!<\/pre>\n\n\n\n

mein fazit<\/h4>\n\n\n\n
Mir macht Yoga Spa\u00df. Die Ergebnisse - sprich: Erfolg - spornen mich an, dranzubleiben, wobei der Umkehrschluss nat\u00fcrlich auch gilt: Dranbleiben f\u00fchrt zu Verbesserungen. Selbst f\u00fcr das Gewichtheben nutzt Yoga, weil ich meine Schultermobilit\u00e4t dringend verbessern muss. Verbessern will.
Ich vermisse allerdings die Yogahaltung Johannes-Paul II<\/em>, die ich nach sehr intensiven Sessions mit der Kettlebell einnehme. Sie ist nach dem gleichnamigen Papst benannt, der beim Staatsbesuch den Boden des Gastlandes in kauernder Haltung zu k\u00fcssen pflegte. Weder gelang es mir, diese Position in der Yogawelt zu finden, noch ergab meine Recherche, ob JP-Zwei bei seinem Kuss die Zunge zum Einsatz brachte. Vielleicht wissen meine Leser mehr?

Ganz am Rande ist Yoga auch eine prima Aktivit\u00e4t, wenn ich leicht angeschlagen bin und es f\u00fcr \"richtiges\" Training nicht reicht. Mit Yoga tue ich etwas f\u00fcr meine Mobilit\u00e4t und kann, auch das ist mir wichtig und freut mich ungemein, wenigstens eine Viertelstunde ins Trainingslog schreiben.<\/pre>\n\n\n\n

Literatur<\/h4>\n\n\n\n
Long, Ray: The Key Muscles of Yoga. BANDHA YOGA 2008, ISBN-13: 978-1607432388
Long, Ray: The Key Poses of Yoga. BANDHA YOGA 2008, ISBN-13: 978-1607432395
Sch\u00f6ps, Inge: Yoga - Das gro\u00dfe Praxisbuch f\u00fcr Einsteiger & Fortgeschrittene. Delphin 2017, ISBN-13: 978-3961281510
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