{"id":4028,"date":"2019-12-12T12:33:51","date_gmt":"2019-12-12T10:33:51","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=4028"},"modified":"2019-12-13T11:21:37","modified_gmt":"2019-12-13T09:21:37","slug":"es-ginge-ums-geld-monetarisierung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/es-ginge-ums-geld-monetarisierung\/","title":{"rendered":"Es ginge um’s Geld: Monetarisierung"},"content":{"rendered":"\n
Es geht um's Geld. Konkret l\u00e4sst es sich mit einem Blog verdienen, und die Vorstellung, dass Kohle flie\u00dft w\u00e4hrend ich fr\u00f6hlich vor mich hin tippe, ich \u00fcberaus verlockend! W\u00fcrde sich das auf mein Schreiben auswirken - und wenn ja: wie? Will ich meinen Blog monetarisieren<\/em>? Nach reiflichem Nachdenken entschloss ich mich dagegen, denn: Es ginge um's Geld.<\/pre>\n\n\n\n
Ich muss weiter ausholen, bevor ich \u00fcber einen Bogen zum Punkt komme. Den Anfang macht eine Erweiterung des vorletzten Satzes, denn, w\u00fcrde ich den Blog monetarisieren<\/em>, wie es so sch\u00f6n hei\u00dft, ginge es vorrangig <\/em>um's Geld. Da liegt der Hund begraben.<\/pre>\n\n\n\n
Ein Sprung zum Ursprung meines Blogs verdeutlich mit, wieso ich \u00fcberhaupt schreibe. Ich tue dies, weil es mir Spa\u00df macht. Weil ich gerne mit Worten spiele, formuliere, fabuliere, meine Gedanken in Textform zusammenfasse. Wenn andere Gefallen daran finden, freue ich mich.

Dazu kommt eine gewisse Neugier, denn irgendwie bin ich ein kleiner Gearfreak, als der ich gerne Dinge ausprobiere. Meine Eindr\u00fccke verarbeite ich wiederum textuell.<\/pre>\n\n\n\n
Was k\u00f6nnte also n\u00e4her liegen, als mit - tja, womit nun genau? - mit Werbung auf der Seite, bezahlten Artikel und was wei\u00dfichnoch ein Zubrot zu verdienen. Ist ja auch eine sch\u00f6ne Anerkennung, wenn ich Kohle f\u00fcr das kassiere, was mir Freude bereitet.
Dazu noch gelegentliche Tests von Produkten, auf Herz, Nieren und andere Innereien von mir gepr\u00fcft und f\u00fcr gut, schlecht oder sonstwas befunden.<\/pre>\n\n\n\n
In meinem geistigen Ohr klang dies h\u00f6chst verlockend.

Eine Verlockung jedoch, die sich bei l\u00e4ngerem Nachdenken in Abschreckung kehrte.<\/pre>\n\n\n\n
Was w\u00e4re zu tun, um dem Luftschloss Substanz zu verleihen? Auf jeden Fall muss der Blog bekannter werden, weil Einnahmen offenkundig direkt mit Klickzahlen korrelieren. Also gelte es, mich mit Dingen wie Suchmaschinenoptimierung, mit Blogmarketing und dergleichen mehr zu besch\u00e4ftigen. Aufgaben, die mich nicht die Bohne interessieren. Negativ formuliert, m\u00fcsste ich einiges an Zeit aufwenden, um Zahlen gr\u00f6\u00dfer zu machen - oder jemanden anderen daf\u00fcr bezahlen.

Zeit, die mir dann zum Schreiben fehlen w\u00fcrde.<\/pre>\n\n\n\n
Will ich das?<\/pre>\n\n\n\n
Nein.<\/pre>\n\n\n\n
Dazu kommt die Erwartung regelm\u00e4\u00dfigen Erscheinens von Artikeln, dieses wiederum in hinreichend hoher Frequenz, weil sonst die entscheidenden Kennzahlen leiden. Diese wirken sich wiederum auf die Einnahmen des Blogs aus.

Nun ist es so, dass ich dann schreibe, wenn ich der Meinung bin, ich habe etwas mitzuteilen. Anders formuliert: habe ich nichts zu sagen, so schweige ich. Vielen Medien (Blogs, YouTube-Kan\u00e4len, Magazinen sowieso) merke ich deutlich an, dass sie genau diese Entscheidung anders treffen. Geschrieben wird, weil es der Publikationsplan erfordert und nicht, weil man etwas mitteilen will.

Content is King<\/em>.

Diesen Satz aus der Urzeit des Internet unterschreibe ich jederzeit. Im Kontext obiger, selbst auferlegter, Sachzw\u00e4nge geht es leider zu wie in Des Kaisers neue Kleider:<\/em>

Der Monarch ist nackt<\/em>.<\/pre>\n\n\n\n
Und wie ist das mit Produkttests? Ist doch cool, Zeugs zum Ausprobieren geschickt zu kriegen.

Eins vorweg: Ja, das ist es. Ich habe schon Produkte geschickt bekommen, sie getestet und hatte einen Riesenspa\u00df dabei. Wenn ab und an eine Anfrage reintrudelt, mache ich das immer noch gerne (also aufgemerkt, Hersteller und Agenturen: ich mach' das gerne!)

Ich rede von Tests. Ein Test hei\u00dft f\u00fcr mich, dass ich mehr oder minder klare Kriterien anwende, nach denen ich ein Objekt bewerte. Was es nicht <\/em>bedeutet, zeige ich anhand einer Anekdote, die sich wirklich zugetragen hat.<\/pre>\n\n\n\n
Vor ein paar Jahren erreichte mich eine Email, in der eine Agentur vorschlug, einen Testartikel \u00fcber Tretroller zu schreiben, die auch f\u00fcr Schotter und Waldwege gedacht sind. Keine Kickbikes, wohlgemerkt, sondern faltbare Roller mit gr\u00f6\u00dferen, grobstolligen R\u00e4dern.

Geile Idee, dachte ich mir, klingt nach freudvoller Fortbewegung, und dementsprechend freudig antwortete ich mit \"Ja, ich will! Wo und wann kann ich das Teil ausprobieren?\"

Die Antwort erschreckte mich, denn es war nicht vorgesehen, den Roller selbst zu erfahren<\/em>. Denkt man wom\u00f6glich, ich w\u00fcrde ihn geschenkt haben wollen? Mein entsprechender, sehr deutlicher, Hinweis ging \u00fcber die Agentur dann noch an den Hersteller. Gleiches Ergebnis: Nein. Eventuell d\u00fcrfte ich mich an einen weit entfernten Ort begeben, woselbst ich das zu beschreibende Objekt in einem Ausstellungsraum hin- und herschubsen k\u00f6nnte.

Selbstverst\u00e4ndlich w\u00fcrde man mir aber die Pressemappe zusenden.<\/pre>\n\n\n\n
Habt ihr sie noch alle?<\/pre>\n\n\n\n
Mehr noch, als mich dieses Ansinnen den Kopf sch\u00fctteln l\u00e4sst, erschreckte mich die Erkenntnis, dass viele Publikationen genau auf diese Weise entstehen: Man zitiert aus den Presseinformationen, ohne das zu beschreibende Objekt je gesehen zu haben. In milderer Form schaut man es an, inszeniert ein paar h\u00fcbsche Fotos, zu denen Text vom Hersteller gepackt wird.<\/pre>\n\n\n\n
Zusammen mit dem Szenario, das ich weiter oben geschildert habe - es muss publiziert werden - ein klarer Fall: Ohne mich. Weder als Schreiberling, noch als Konsument.<\/pre>\n\n\n\n
Lieber schreibe ich seltener, daf\u00fcr \u00fcber Themen, die mich interessieren und wenn ich teste, dann Produkte von Marken, die fair spielen.

Stolpere ich \u00fcber ein Unternehmen, welches ich selbst cool finde, frage ich nett nach, ob ich es portraitieren darf. Meine Serie \"Maslow, ganz oben\" ist auf diese Weise entstanden. So gef\u00e4llt mir die Bloggerei, weil ich authentisch bleiben kann ohne fremdbestimmt die Erwartungen von Werbekunden oder abstrakter Kennzahlen zu erf\u00fcllen.<\/pre>\n\n\n\n
Ich schreibe, wenn ich Lust dazu habe.<\/pre>\n\n\n\n
Ich schreibe, wenn ich, ganz subjektiv, finde, dass ich etwas mitzuteilen habe.<\/pre>\n\n\n\n
Deswegen \"monetarisierte\" ich Das Lauferei<\/em> nicht.
Denn t\u00e4te ich dies, ginge es zwar nicht ausschlie\u00dflich um's Geld, allerdings w\u00e4re der Schwerpunkt des Blogs f\u00fcr mich komplett aus der Balance. Lieber erhalte ich mir meine Freiheit, zu schreiben was, wann, wie und wor\u00fcber es mir beliebt.<\/pre>\n\n\n\n
Genuss statt Geld!<\/pre>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Es geht um’s Geld. Konkret l\u00e4sst es sich mit einem Blog verdienen, und die Vorstellung, dass Kohle flie\u00dft w\u00e4hrend ich fr\u00f6hlich vor mich hin tippe, ich \u00fcberaus verlockend! W\u00fcrde sich das auf mein Schreiben auswirken – und wenn ja: wie? Will ich meinen Blog monetarisieren? Nach reiflichem Nachdenken entschloss ich mich dagegen, denn: Es ginge … \u201eEs ginge um’s Geld: Monetarisierung\u201c<\/span> weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":22,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[374,403],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4028"}],"collection":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/22"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=4028"}],"version-history":[{"count":13,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4028\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":4042,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4028\/revisions\/4042"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=4028"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=4028"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=4028"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}