{"id":3521,"date":"2018-04-23T08:42:08","date_gmt":"2018-04-23T06:42:08","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=3521"},"modified":"2018-04-23T10:35:27","modified_gmt":"2018-04-23T08:35:27","slug":"spass-beiseite","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/spass-beiseite\/","title":{"rendered":"Spa\u00df beiseite!"},"content":{"rendered":"

„Sport muss Spa\u00df machen“! So lautete mein Credo, woraus ich ableitete, ein jeder Mensch brauche nur den f\u00fcr sich richtigen Sport zu finden, so er denn \u00fcberhaupt welchen betreiben wollte. K\u00fcrzlich erhielt ich einen Denkansto\u00df, der mich seither fragen l\u00e4sst: „Muss Sport Spa\u00df machen?“<\/p>\n

Ich will vorausschicken, dass ich nicht vorhabe, in diesem Artikel erstmal dar\u00fcber zu sinnieren, was das denn eigentlich sein soll: Sport<\/em>. Da komme ich vom Hundertsten ins Tausendste, und laufe bei jedem zweiten Satz Gefahr, dogmatischen Unsinn zu verk\u00fcnden wie: Fu\u00dfball? Das ist doch kein Sport!<\/em> – Tanzen? Das ist doch kein Sport!<\/em> – Zumba? Hm….. \ud83d\ude00
\nAu\u00dferdem finde ich Leute cool, die von sich sagen, sie f\u00fchlen sich wohl, so wie sie sind und h\u00e4tten keinerlei Lust auf k\u00f6rperliche Bet\u00e4tigung. Cool, weil sie mit sich selbst im Reinen sind.<\/p>\n

Dieser Artikel ist uns anderen gewidmet: allen, die gerne Sport treiben, und denen, die es vielleicht nicht tun, die aber Defizite (oder \u00dcbersch\u00fcsse, auf welche Spiegel und Waage sie hinweisen) an sich erkennen. Eigentlich vor allem f\u00fcr Letztere, denn von ihnen h\u00f6re ich \u00f6fter dass sie Sport treiben m\u00fcssten, jedoch keine Freude daran h\u00e4tten .<\/p>\n

Schon sind wir beim Thema.<\/p>\n

Muss Sport Spa\u00df machen?<\/p>\n

Ich selbst bin ja fein raus, weil ich einige Sportarten gefunden habe, die ich liebend gerne aus\u00fcbe. Anderen Sport – Volleyball, Basketball und alles, wobei Musik eine zentrale Rolle spielt, m\u00f6gen andere betreiben.
\nSport macht (mir) also Spa\u00df.
\nWenn ich das aber so stehen lasse, verkenne ich dann nicht den Nutzen von Sport? Entlarve ich mich dann nicht als Anh\u00e4nger einer Spa\u00dfgesellschaft, die an der Oberfl\u00e4che des Amusements bleibt, ohne weiter \u00fcber die positive Wirkung von Bewegung nachzudenken? Partygirls und -boys: Sympathisch, smart, substanzlos. Wobei es ja nicht so ist, als w\u00fcrden mir die Folgen meiner Leidenschaft verborgen bleiben: Bessere Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und so weiter.<\/p>\n

Kurzum: Das, was viele sich an Lebensqualit\u00e4t w\u00fcnschen, wie etwa Treppen ohne Verschnaufpause steigen zu k\u00f6nnen, oder auf einem Bein stehend Socken anziehen, hat zumindest Anteil an der Rolle, die Sport einnehmen kann<\/em>.<\/p>\n

Andererseits: Soll ich Sport mit schwerm\u00fctiger Bedeutung aufladen, bis dass der Spa\u00df verschwindet? Sport als Arbeit erinnert mich an W\u00f6rter wie Beziehungsarbeit<\/em>, Trauerarbeit<\/em>, Erholungsarbeit<\/em>. Ja, arbeiten wir denn nur noch?<\/p>\n

Kommt dann ein Mensch nach einem Arbeitstag nach Hause, wo anstelle des Feierabends der Termin mit Sportarbeit <\/em>auf ihn wartet?<\/p>\n

Im \u00dcbrigen will ich Arbeit <\/em>keineswegs als Gegensatz zu Spa\u00df<\/em> sehen wollen. Auch Arbeit kann \/ darf \/ soll \/… Spa\u00df machen. Und, vor allem, muss <\/em>Arbeit Sinn vermitteln. Ich denke, langsam komme ich der Sache n\u00e4her.<\/p>\n

Denn: Halte ich mir vor Augen, dass beim Sport positive Wirkungen \u00fcber den Spa\u00df hinaus eine wesentliche Rolle spielen, kommt „nur“ eine weitere Facette hinzu. Ich kann Sport treiben, weil er mir Spa\u00df macht, und ich kann Sport f\u00fcr das machen, was er bewirkt.
\nMal ehrlich: Z\u00e4hneputzen macht mir keinen Spa\u00df. Allerdings sehe ich ein, dass es wegen der Mundhygiene n\u00f6tig ist.
\nBad putzen macht mir keinen Spa\u00df. Ich mag aber ein sauberes Bad haben.
\nMacht mir Kochen Spa\u00df? Nein, verhungern aber noch weniger.
\nAnders als die Menschen, die mit Hingabe und Leidenschaft in der K\u00fcche stehen, bereite ich mein Essen, nunja, aus Pflichtgef\u00fchl mir selbst gegen\u00fcber zu. Dazu geh\u00f6ren Erfolgserlebnisse, denn wenn’s mir schmeckt, weil ich mich einer „kochlichen“ (inspiriert durch „sportlichen“) Herausforderung gestellt habe: Prima! <\/p>\n

Das hei\u00dft, wir reden nicht vom Widerspruch „entweder Spa\u00df, oder Arbeit im Sinne von etwas sehr unangenehmen“, sondern von zwei Dimensionen derselbsn Sache. Zwei Zug\u00e4ngen zum Sport. Die Motivation, ihn zu treiben, kann n\u00e4mlich auch aus der Einsicht in notwendiges Tun kommen.
\nIn fr\u00fcheren Zeiten kannte man den Schulsport als Leibesert\u00fcchtigung<\/em>. Na, klingelt’s? Wir machen den Leib t\u00fcchtig. Das erinnert mich an das Motto des Parcours-G\u00fcndungsvaters Georges H\u00e9bert: \u00catre fort pour \u00eatre utile<\/em> – Stark sein, um n\u00fctzlich zu sein. Ein Ausspruch, der mir wiederum arg spa\u00dfbefreit in den Ohren klingt.<\/p>\n

Bleiben wir bei uns selbst und bei der Erkenntnis, dass wir Sport auch im Sinne von „ich tue mir etwas Gutes“ verstehen k\u00f6nnen. Das schlie\u00dft Spa\u00df keineswegs aus!
\nUmgekehrt gilt \u00fcbrigens das Gleiche: Sport darf, kann, soll n\u00fctzlich sein!<\/p>\n

Im Gegenteil: Sport darf, Sport soll Spa\u00df machen. Wohl dem, der die passende Sportart f\u00fcr sich gefunden hat.<\/p>\n

Wenn er es nicht tut, bleibt immer noch die Freude \u00fcber die positive Wirkung.<\/p>\n

Und das ist beileibe nicht wenig!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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