{"id":3400,"date":"2017-01-02T18:11:58","date_gmt":"2017-01-02T16:11:58","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=3400"},"modified":"2017-01-02T18:11:58","modified_gmt":"2017-01-02T16:11:58","slug":"mir-ist-nicht-zumbig-zumute","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/mir-ist-nicht-zumbig-zumute\/","title":{"rendered":"Mir ist nicht zumbig zumute"},"content":{"rendered":"

Neulich war ich zum Training in einem Studio eingeladen. Wir hielten uns in der Ecke mit den freien Gewichten auf, also Kettlebells und Langhantel, als rhythmische Kl\u00e4nge an mein Ohr drangen. neugierig geworden, blickte ich durch eine Scheibe in den Nebenraum, wo meine verwunderten Augen eine Gruppe Menschen erblickten, die im Takte der Musik Bewegungen auf kleinen Trampolins ausf\u00fchrte. Angeleitet wurden sie von einer Art Vort\u00e4nzerin, welche verschiedenartige Hopser beispielhaft vorgab. Dazu machte sie im halbmin\u00fctigen Abstand lustschreiartige Ger\u00e4usche, die wie „WOHOUUU“ klangen.
\nIrritiert wandte ich mich wieder meinem eigenen Tun zu, w\u00e4hrenddessen ich \u00fcber das eben gesehene – und meine Haltung dazu – nachsann.<\/p>\n

Zumba, Jumping, Spinning oder Synchronschwimmen, all das l\u00e4sst mich an „Tanzen in der Gruppe“ denken. Als ob Tanzen alleine nicht schlimm genug w\u00e4re. Ich bin nicht nur ein leidenschaftlicher Nichtt\u00e4nzer, ohne jegliches Rhythmusgef\u00fchl – an dieser Stelle gestatte ich mir den Hinweis, dass ich bewusst nicht Taktgef\u00fchl<\/em> geschrieben habe – obendrein reagiere ich recht sensibel auf Musik, die mir nicht gef\u00e4llt.<\/p>\n

Ist es die Musik, die mich abt\u00f6rnt?<\/p>\n

Nein.<\/p>\n

Ganz sicher w\u00fcrde mir zumbige <\/em>Bewegung selbst dann nicht zusagen, wenn man meine Lieblingsmusik spielen w\u00fcrde. Dennoch, das hei\u00dft, obwohl ich versuche, Musik aus der Betrachtung auszublenden, will mir dieses nicht recht gelingen. Musik scheint mir eine Facette zu sein, in der sich ein Grundprinzip von Zumba & Co ausdr\u00fcckt. Denn ob Zumba, Indoor Cycling, BodyPump oder anderes, all diese Aktivit\u00e4ten haben eine Sache gemein: einer macht’s vor, alle anderen ahmen die Bewegungen nach. Selbe \u00dcbung, selbe Musik -der Takt wird vorgegeben.<\/p>\n

Ich will hier nicht die gro\u00dfe Klatsche mit der Aufschrift Gleichschritt<\/em> herausholen. Es wird nat\u00fcrlich nicht milit\u00e4risch-zackig im gleichen Schritt marschiert, gleich getaktet sind die Bewegungen allerdings schon. Das ist anders als beispielsweise beim gemeinsamen Laufen mit anderen, wo jeder dem eigenen Tritt fr\u00f6nt. Und es unterscheidet sich vom Workout zusammen mit Freunden: zusammen lachen, f\u00fcr sich trainieren.<\/p>\n

Fremdbestimmtheit <\/em>ist das entscheidende – das unterscheidende – Stichwort. Beim Fitness Can-Can<\/em> schwingen alle Beine in dieselbe Richtung, alle gleich weit, damit auch keiner aus dem Takt kommt. Dem Takt, den die Musik vorgibt. Dazu macht man die Bewegung, die die \u00dcbungsleiterin vormacht. Man macht nach, statt selbst zu machen.<\/p>\n

Mir fehlt Individualit\u00e4t bei diesen Geschichten. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch, weshalb mir Individualit\u00e4t am Herzen liegt. W\u00fcrde ich mich einen Individualisten nennen? Nein, das w\u00e4re mir nicht nur zu dogmatisch, vor allem klingt es zu bewusst in meinen Ohren. Bekennendes Individuum, das gef\u00e4llt mir besser.<\/p>\n

Sollte ein Individuum w\u00e4hrend des kollektiven Schwitzens Lust auf einen Purzelbaum bekommen: Im zumbigen Umfeld w\u00fcrde das wohl f\u00fcr Irritationen sorgen. Zugegeben, auf einer l\u00e4ngeren Laufrunde wirkte es auf Mitl\u00e4ufer gleichfalls kurios, jedoch ohne den Beigeschmack eines Ausbruchs aus dem Kollektiv.<\/p>\n

Deshalb ist mir nicht zumbig zumute.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Zumba, Jumping, Spinning oder Synchronschwimmen, all das l\u00e4sst mich an „Tanzen in der Gruppe“ denken. Als ob Tanzen alleine nicht schlimm genug w\u00e4re. Nein, zumbig ist mir nicht zumute, wenn ich mich bewegen will. Wieso eigentlich?<\/p>\n","protected":false},"author":22,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[322,319,321,320,318],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3400"}],"collection":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/22"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=3400"}],"version-history":[{"count":7,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3400\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":3408,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3400\/revisions\/3408"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=3400"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=3400"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=3400"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}