{"id":324,"date":"2012-05-30T17:00:41","date_gmt":"2012-05-30T15:00:41","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=324"},"modified":"2012-06-05T13:41:08","modified_gmt":"2012-06-05T11:41:08","slug":"kut-2012-teuflisch-toll","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/kut-2012-teuflisch-toll\/","title":{"rendered":"KUT 2012: teuflisch toll!"},"content":{"rendered":"

\"KUT<\/a>
KUT 2012 (Quelle: laufticker.de)<\/figcaption><\/figure>Eric Tuerlings rief nach Reichweiler, und viele Ultratrailer folgten. Kein Wunder, denn der Keufelskopf Ultra Trail bietet mehr, als das Herz begehrt. Zumindest, wenn es sich um das Herz eines Ultratrail-L\u00e4uflings handelt. Wieso „mehr“? Nun, Eric w\u00fcrzt den anspruchsvollen Trail mit einer erfrischenden Prise Humor. So gibt es ein Schild mitten im Wald, auf dem „beware of the chair“ zu lesen ist. W\u00e4hrend der Neuling ins Gr\u00fcbeln \u00fcber den tieferen Sinn des Satzes kommt, geht der routinierte Ultrarunner von der \u00fcblichen Retardierung aus, die sich nach einigen Stunden des Laufens einstellt. Durchschnittstempo aus Strecke und gelaufener Zeit ausrechnen, das funktioniert nur unterhalb der Marathondistanz. Aber weit gefehlt, denn ein, zweihundert Meter weiter steht dann tats\u00e4chlich ein verlockend bequem aussehender Campingsessel an der Strecke, ums\u00e4umt von einigen Kisten Bier.<\/p>\n

Sowas gef\u00e4llt mir, und nachdem ich den KUT (es heisst wirklich Keufelskopf mit „K“) bis dato nur aus Erz\u00e4hlungen kannte, war ich dieses Jahr auch dabei. Teilweise jedenfalls. Das bedeutet, dass ich euch erstmal was vorjammere, bevor ich weiterschreibe.
\nWas mir so als \u00dcberschrift in den Sinn kommt, wenn ich nicht gefinished habe… „Scheitern als Chance“ war eine Zeitlang hei\u00dfer Kandidat, letztlich dann doch zu banal. Kennt man schlie\u00dflich schon von diversen Lebenshilfe-Ratgebern. In der Tat, ich habe den KUT nicht beendet, weshalb ihr erstmal mein Gejammer lesen m\u00fcsst. Und Jammern hei\u00dft: erstmal Ursachen finden, in ehrlichen Momenten „Ausreden“ genannt. Was bietet das Repertoire denn? Am Freitag abend schon ziemlich platt angekommen, dann nur viereinhalb Stunden Schlaf (erst schwer eingepennt, dann um vier Uhr geweckt worden. Wieso steht jemand um vier auf, wenn der Start erst um 6 Uhr ist? Dar\u00fcber muss ich einen eigenen Beitrag schreiben). Und definitiv zuwenig gegessen. Das merkte ich deutlich an Tempo und Kraft in den Beinen; gegen Ende – meinem Ende, nicht dem des Laufes – kam ich selbst gehend kaum Anstiege rauf. Abgesehen davon, dass ich hundem\u00fcde war, und zeitweise kaum aus dem G\u00e4hnen rauskam. Nunja, im Nachhinein lassen sich leicht Gr\u00fcnde finden. War eben nicht mein Tag, n\u00e4chstes Jahr wieder. Genug gejammert, ihr k\u00f6nnt jetzt weiterlesen.<\/p>\n

Ansonsten ist der KUT Genuss pur f\u00fcr jeden, der anspruchsvolle Trails mag. In einer Gegend, in der die H\u00fcgel bestenfalls knapp 600 m hoch sind – eben jener Keufelskopf – eine Trailstrecke mit mehr als dreitausend H\u00f6henmetern zusammenzurkriegen, ist eine wahre Kunst, und Eric beherrscht sie. Nat\u00fcrlich sind die einzelnen Anstiege verglichen mit alpinen Trails recht kurz, und nat\u00fcrlich bleibt es nicht aus, dass ein und derselbe Berg mehrmals aus verschiedenen Richtungen erklommen wird. Allerdings wird dies nur einem besonders aufmerksamen Teilnehmer auffallen. Daf\u00fcr freut man sich \u00fcber Single Trails, Bachquerungen, vereinzelt Schotterstra\u00dfen, Wiesen und den einen oder anderen Abhang eines Steinbruchs, den man mit Hilfe eines Seils ersteigt. Zwischendrin mal wieder durch Brennesseln oder \u00fcber \/ unter umgest\u00fcrzte B\u00e4ume, und stets begleitet von Erics Spruchtafeln, die immer korrekt mit Quellenangabe versehen sind, sofern es sich nicht um Eric eigene handelt. Hat der Mann promoviert, wenn er Zitate so kennzeichnet? Oder haben gewissse Skandale schon die halbe Bev\u00f6lkerung traumatisiert? Wahrscheinlich ist er nur fair und tut das, was anderen gut zu Gesichte gestanden h\u00e4tte….aber lassen wir die Politik.<\/p>\n

Was man unbedingt wissen muss, und wer sich die Ausschreibung durchliest, wei\u00df es, ist, dass es an den Verpflegungsstellen offiziell nur Wasser gibt. Man kann als Teilnehmer Eigenverpflegung an die Labestellen bringen lassen, Eric und sein Team transportiert aber nur fl\u00fcssige Nahrung. Kein Gel, das w\u00fcrde konsequent aussortiert. Theoretisch l\u00e4sst sich auch ein Schweinebraten mit Kl\u00f6\u00dfen und Rotkraut p\u00fcrieren, verd\u00fcnnen und in Flaschen abf\u00fcllen, in der Praxis nimmt man sich eben mit, was man unterwegs essen will.
\nMuss man dann aber auch machen (siehe Gejammer oben). Die Kenntnis der kargen Kost erspart einem daf\u00fcr die komischen Gedanken, die kurz vor der Verpflegung im Hirn kreisen. „Ein Riegel w\u00e4r‘ jetzt nicht schlecht, aber es kommt ja gleich die Verpflegung. Hunger h\u00e4tt‘ ich schon. Vielleicht ein kleiner Bissen? Aber…“<\/em> Die Frage stellt sich nicht, weil es eh‘ nichts gibt au\u00dfer Wasser. Also herzhaft reingebissen.<\/p>\n

Bleibt abschlie\u00dfend anzumerken, dass der KUT, der mittlerweile eine feste Gr\u00f6\u00dfe im Kalender vieler L\u00e4ufer ist, vom \u00f6rtlichen Sportverein in Reichweiler, einer kleinen Gemeinde mit 450 Einwohnern organisiert wird; das daf\u00fcr n\u00f6tige Ma\u00df an Idealismus kann sich jeder vorstellen. Eric denkt sich \u00fcbrigens jedes Jahr zus\u00e4tzliche „Gemeinheiten“ aus. Man munkelt daher, die roten Teufelsh\u00f6rnchen, die er am Veranstaltungswochendende auf dem Kopf zu tragen pflegt, geh\u00f6rten zu seiner Anatomie.
\nN\u00e4chstes Jahr wird es also etwas schwerer. Ich freu‘ mich darauf, die restlichen elf Kilometer der Strecke auch noch kennen zu lernen. Habe noch eine Rechnung mit dem „Keufel“ offen.<\/p>\n

Wer sich mit Bildern den Mund w\u00e4ssrig machen m\u00f6chte:
\n
KUT Website<\/a>
\n
laufticker.de<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Eric Tuerlings rief nach Reichweiler, und viele Ultratrailer folgten. Kein Wunder, denn der Keufelskopf Ultra Trail bietet mehr, als das Herz begehrt. Zumindest, wenn es sich um das Herz eines Ultratrail-L\u00e4uflings handelt. Wieso „mehr“? Nun, Eric w\u00fcrzt den anspruchsvollen Trail mit einer erfrischenden Prise Humor. So gibt es ein Schild mitten im Wald, auf dem … \u201eKUT 2012: teuflisch toll!\u201c<\/span> weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":22,"featured_media":366,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1,50],"tags":[52,51,339,53],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/324"}],"collection":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/22"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=324"}],"version-history":[{"count":17,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/324\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":336,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/324\/revisions\/336"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/366"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=324"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=324"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=324"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}