{"id":2858,"date":"2015-02-23T09:23:34","date_gmt":"2015-02-23T07:23:34","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=2858"},"modified":"2015-02-23T09:23:34","modified_gmt":"2015-02-23T07:23:34","slug":"gruesse-aus-dem-mental","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/gruesse-aus-dem-mental\/","title":{"rendered":"Gr\u00fc\u00dfe aus dem Mental"},"content":{"rendered":"

Ich bin zwiegespalten. <\/p>\n

Auf der einen Seite h\u00f6chst empfindlich, wenn es um kratzige Kleidung geht. Vor ein paar Jahren, daran erinnere ich mich sehr gut, probierte ich einen Pullover aus Schafswolle an, den ich mir, Sekundenbruchteile nachdem er auf meinen nackten Unterarmen auflag, schreiend vom Leibe riss. Das waren, wie gesagt, nur Arme und ein St\u00fcckchen Hals. Wolle? Ich verwende sie gerne, wenn ich die Motorhaube meines Autos vom Lack befreien will.<\/p>\n

Das ist die eine Seite der Medaille. <\/p>\n

Andererseits fasziniert mich Merinowolle mit ihren Eigenschaften. Meine Lieblingssocken sind aus Merino, und M\u00fctzen aus diesem Stoff sch\u00e4tze ich sehr. Warm auch wenn sie triefend nass ist, geruchsneutral, schafft sie ein wunderbares K\u00f6rperklima. <\/p>\n

Obzwar Merinowolle als superweich angepriesen wird, empfinde ich Prinzessin auf der H\u00fclsenfrucht auch bei diesem Material ein leichtes Kratzen. Daher behelfe ich mir gerne mit einer Basisschicht aus Kunstfaser (weich!), \u00fcber der Merino f\u00fcr Klimakomfort sorgt. <\/p>\n

Davon abgesehen begeistert mich dieses Material, nur kann ich mich kaum dazu \u00fcberwinden, es direkt auf der blo\u00dfen Haut zu tragen. Immerhin gibt es, und das l\u00e4sst mich hoffen, Unterschiede zwischen verschiedenen Marken. Im Selbstversuch erfuhr ich, dass nicht alle im gleichen Ma\u00dfe „nicht weich“ sind. <\/p>\n

Mein Dilemma: Ich w\u00fcrde gerne wollen, blo\u00df traue mich nicht recht zu machen. <\/p>\n

Was tun? <\/p>\n

Meine \u00dcberlegungen f\u00fchrten mich auf den Gedanken, das Problem lie\u00dfe sich mental l\u00f6sen. Also reiste ich zur Kur in das sch\u00f6ne Mental. Eine Reise, von der ich mir erhoffte, sie m\u00f6ge das Pendel ein St\u00fcck weiter zugunsten von Merino ausschlagen lassen. <\/p>\n

Zun\u00e4chst besann ich mich, dass schwitzige Haut besonders empfindlich auf Reize reagiert. Im ersten Versuch trug ich ein d\u00fcnnes Leibchen aus Merinowolle direkt auf der Haut, als ich zu einem viertelst\u00fcndigen Spaziergang aufbrach. Nur nicht Schwitzen, war die Devise. Und siehe da: Es f\u00fchlte sich etwas rau an, sonst war alles in Ordnung. <\/p>\n

Dadurch ermutigt, fiel einige Monate sp\u00e4ter der Startschuss f\u00fcr die n\u00e4chste Stufe: ich wollte eine dreiviertel Stunde merinobekleidet laufen. Schwitzen ist dabei mehr als nur eine M\u00f6glichkeit, es ist sogar h\u00f6chst wahrscheinlich. <\/p>\n

Also auf zum Lauf.<\/p>\n

W\u00e4hrend dessen ich mich dabei ertappte, dass ich meine merinobedeckte Oberk\u00f6rperoberfl\u00e4che st\u00e4ndig abhorchte: „k\u00f6nnte nicht…ist es etwa…?“. Mehr als ein leichtes Pieken von Zeit zu Zeit war auch bei h\u00f6chster Konzentration nicht zu sp\u00fcren. Wie beim tropfenden Wasserhahn lag ein Teil der Aufmerksamkeit auf dem unerw\u00fcnschten, doch erwarteten Ger\u00e4usch. <\/p>\n

Von diesem Vergleich inspiriert, z\u00fcndete ich die Mentalrakete. <\/p>\n

„Es kratzt nur im Kopf“ <\/p>\n

Herzliche Gr\u00fc\u00dfe aus dem Mental.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"