{"id":2785,"date":"2015-01-20T22:49:32","date_gmt":"2015-01-20T20:49:32","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=2785"},"modified":"2015-01-20T22:49:32","modified_gmt":"2015-01-20T20:49:32","slug":"buffalo-teclite-shirt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/buffalo-teclite-shirt\/","title":{"rendered":"Buffalo Teclite Shirt"},"content":{"rendered":"

\"Buffalo<\/a>Drei Schichten lautet das eherne Gesetz, will der aktive Mensch sich korrekt gekleidet in der Natur bewegen: w\u00e4hrend die Basisschicht Feuchtigkeit von der Hautoberfl\u00e4che ableitet, dient eine weitere, dar\u00fcber liegende, der W\u00e4rmed\u00e4mmung. \u00dcber dieser wiederum sch\u00fctzt eine H\u00fclle vor Wind und Regen.<\/p>\n

So weit, so bekannt.<\/p>\n

Buffalo Systems realisiert alle drei Schichten in einem. Das klingt nach vollmundigem Marketingblabla, ist es jedoch keineswegs. Weshalb nicht? Hierzu machen wir einen kurzen Ausflug in die Theorie.
\nDrei Schichten, bedeutet nicht notwendigerweise drei verschiedene Kleidungsst\u00fccke, sondern eben drei Schichten, von denen jede eine bestimmte Funktion erf\u00fcllt.
\nBuffalo Systems nutzt eine Kombination aus Faserpelz und Pertex. Ersterer ruht mit den feinen Spitzen auf der Haut, wodurch erstens Feuchtigkeit leicht verdunstet, um nach au\u00dfen geleitet zu werden, weiterhin isoliert die Luftschicht zwischen den Fasern. Pertex wiederum, ein sehr leichtes Gewebe, sch\u00fctzt vor Wind und Wetter. Ganz wasserdicht ist Pertex \u00fcbrigens nicht, lediglich wasserabweisend.
\nDeshalb dringt bei l\u00e4ngerem Regen Wasser hindurch; es soll, so die \u00dcberlegung, gar nicht erst bis zur Haut vordringen, weil die Feuchtigkeit im Fell h\u00e4ngenbleibt, um dortselbst zu verdunsten. Das klappt bei leichtem Regen, sagt Buffalo.<\/p>\n

Klingt interessant, oder?<\/p>\n

\"Buffalo<\/a>
\nBeschreibung<\/strong>
\nDas Teclite Shirt ist aus einem leichteren (sprich: nicht ganz so warm wie etwa das Mountain Shirt) Faserpelz gefertigt, der sich auch f\u00fcr intensivere Aktivit\u00e4ten eignet. Die verstellbare Kapuze (ebenfalls aus Faserpelz \/ Pertex) ist au\u00dfen am Stehkragen befestigt. Eine K\u00e4nguruhtasche nimmt Landkarten auf, was Teilnehmer von Orientierungsl\u00e4ufen und Mountain Marathons freuen wird. Darunter befindet sich eine Tasche, die von beiden Seiten per Rei\u00dfverschluss zug\u00e4nglich ist und somit als Muff dient. Au\u00dferdem kann der H\u00fcftgurt eines Rucksacks auch durch diese Tasche verlaufen. Lange Rei\u00dfverschl\u00fcsse an den Seiten erleichtern das An- und Ausziehen und dienen der Bel\u00fcftung. Mit dem Riemen im Inneren der Mufftasche l\u00e4sst sich die Jacke enger an den K\u00f6rper ziehen, au\u00dferdem befindet sich ein verstellbarer Zug im Jackensaum.<\/p>\n

Material: Pertex\u00ae 4 Ripstop shell
\nFast wicking Teclite micro-pile lining
\nGewicht: 510g
\nFarbe: dunkelblau<\/p>\n

\"Buffalo<\/a>
\nTest<\/strong>
\nErster Eindruck
\nGef\u00fchlt f\u00fchlt sich der Au\u00dfenstoff der Jacke – nein: des Shirts – d\u00fcnn an. Durch dickes Dornendickicht w\u00fcrde ich damit nicht laufen wollen. Ansonsten: superflauschigweiches Innenleben, und eine Vielzahl an Rei\u00dfverschl\u00fcssen. Die beiden gro\u00dfen an der Seite bleiben zum Anziehen tunlichst offen, und, ganz wichtig: erst in die \u00c4rmel schlupfen, dann ist das restliche \u00dcberst\u00fclpen ein Kinderspiel. Mit passt die Jacke – nein: das Shirt – wie angegossen. Damit die Funktion gewahrt bleibt, m\u00fcssen Kleidungsst\u00fccke dieses Typs recht knapp sitzen. Buffalo Systems liefert deshalb nicht in den grob gestuften Gr\u00f6\u00dfen S,M,L usw., sondern nach einem System, welches sich am Brustumfang orientiert. Es lohnt sich, genau zu messen!
\nDie Kapuze passt perfekt, und die \u00c4rmel lassen sich \u00fcber die Ellenbogen nach oben schieben – Teil des Klimatisierungsprinzips: Bel\u00fcftungs\u00f6ffnungen auf und zu, statt Schichten an- und ablegen.<\/p>\n

Bedingungen: zwischen -5 und +13\u00b0C; Schnee, Regen, Nebel, Sonne. Teils sehr kr\u00e4ftiger Wind
\nDrunter: T-Shirt, d\u00fcnnes lang\u00e4rmliges Baselayer (Craft Active Extreme) – oder nichts.
\nEigentlich habe ich die Jacke schon seit dem vorletzten Jahr. Und wer sich an den vergangenen Winter erinnert, kann sich gut vorstellen, warum ich erst jetzt \u00fcber mein Teclite Shirt – nein, es ist keine Jacke – berichte: das Wetter war nicht schlecht genug. Knapp zehn Grad und Niesel war in etwa das \u00dcbelste, was Shirt und ich „erdulden“ mussten; kaum geeignet, um die Grenzen des Shirts auszuloten.<\/p>\n

\"Buffalo<\/a>Zum Gl\u00fcck gestalteten sich Herbst und Winter dieses Mal anders, und ich kann schlichtweg sagen, dass das Shirt bei jedem Einsatz perfekt funktionierte.
\nNeugierig, wie ich auf das ungew\u00f6hnliche Ein-Kleidungsst\u00fcck-Mehrschichtensystem war, habe ich mich beim ersten l\u00e4ngeren Lauf \u00fcber die Kombination aus Wind, Schnee und deutlich unter Null gefreut. Alle Rei\u00dfverschl\u00fcsse dicht, ebenso den Schnurzug im Saum und den H\u00fcftgurt fest, Kapuze aufgesetzt – und mir war mollig warm. Bei st\u00fcrmischen B\u00f6en war ein wenig Bel\u00fcftung zu sp\u00fcren, aber nicht so, dass es unangenehm oder gar kalt geworden w\u00e4re. Mir ist das lieber als v\u00f6llig winddichte Schichten, unter denen sich die Hitze staut.
\nDie d\u00fcnne Basisschicht war, wie ich bei einem sp\u00e4teren Versuch feststellen konnte, unn\u00f6tig gewesen. Wenn \u00fcberhaupt etwas darunter, dann nur der Hygiene wegen.<\/p>\n

Ist das Wetter etwas besser gelaunt, sagen wir: um oder knapp \u00fcber Null Grad, schl\u00e4gt die Stunde der Bel\u00fcftungs\u00f6ffnungen. \u00c4rmel nach oben, Brustrei\u00dfverschluss auf, ebenso die Mufftasche sind ein guter Anfang, doch die gro\u00dfen \u00d6ffnungen an den Seiten machen den Reiz dieses Typs Kleidung aus. Fein in der L\u00e4nge justierbar (es sind schlie\u00dflich Zweiwege-Rei\u00dfverschl\u00fcsse) geht zwischen ganz dicht<\/em> und nur unten geschlossen<\/em> alles. Dreizehn Grad und Sonnenschein fallen nat\u00fcrlich nicht mehr unter den Begriff artgerechter Einsatz<\/em>, aber es geht, und das sogar recht gut. Ich brauchte nicht einmal zum \u00c4u\u00dfersten greifen: Shirt im Poncho-Modus tragen, also die seitlichen Rei\u00dfverschl\u00fcsse von unten her komplett \u00f6ffnen.<\/p>\n

Richtig cool finde ich die M\u00f6glichkeit, auf seitlichen Wind zu reagieren. Dort, von wo es pustet, bleibt der RV geschlossen, auf der anderen Seite entweicht die Hitze. Klasse!<\/p>\n

Unterm Strich bleibt der Eindruck, dass ich \u00fcber einen sehr gro\u00dfen Temperatur- und Wetterbereich immer ein angenehmes K\u00f6rperklima beibehalten konnte. Wo mir normalerweise die Wahl bleibt, etwas zu warm oder ein wenig zu k\u00fchl angezogen zu sein, beziehungsweise eine Kleidungsschicht an- oder auszuziehen, hantierte ich fr\u00f6hlich mit Rei\u00dfverschl\u00fcssen herum. Sehr angenehm, wie ich finde, denn mir wird recht schnell warm beim Laufen.<\/p>\n

\"Buffalo<\/a>
\nFazit<\/strong>
\nInteressanter Ansatz, der sehr gut funktioniert. F\u00fcr lange Ultras (UTMB zum Beispiel), bei denen entweder mit Dauerregen zu rechnen ist, oder Regenkleidung zur Pflichtausr\u00fcstung z\u00e4hlt, gen\u00fcgt das Teclite alleine nicht. Da braucht’s dann entweder eine zus\u00e4tzliche Regenjacke, oder eben doch die Kombination aus mehreren separaten Schichten.
\nF\u00fcr alles drunter ist das Teclite eine echte Universalwaffe.<\/p>\n

M\u00fcsste ich mich zwischen Oktober und M\u00e4rz auf ein einziges Kleidungsst\u00fcck festlegen, das h\u00e4tte Teclite gute Chancen.<\/p>\n

Mehr Info: Buffalo Systems<\/a><\/p>\n