{"id":2191,"date":"2014-01-17T01:36:30","date_gmt":"2014-01-16T23:36:30","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=2191"},"modified":"2014-01-17T09:10:38","modified_gmt":"2014-01-17T07:10:38","slug":"ich-lebensfreue-mich","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/ich-lebensfreue-mich\/","title":{"rendered":"Ich lebensfreue mich!"},"content":{"rendered":"

$\"ich$ <\/a>
\n„Eine Meldung wird zur Information, sofern ihr nicht widersprochen wird“. Diesen Ausspruch des gro\u00dfen italienischen Diplomaten Ernesto Dementi (1872 bis 1959) nehme ich gerne zum Anlass, um Ger\u00fcchten noch vor ihrer Verbreitung einige Fakten entgegenzusetzen.<\/p>\n

Nun, eigentlich ist es nur ein einziges Faktum. Es besteht in der klaren Aussage: ich lebe. Frei nach Descartes k\u00f6nnte ich behaupten: ich tippe, also bin ich.<\/p>\n

Doch springe ich in der Zeit zur\u00fcck, um den Keim des Ger\u00fcchts zu skizzieren, bevor ich es (das Ger\u00fccht) in ihm (dem Keim) ersticke.<\/p>\n

Es gibt n\u00e4mlich ein Schriftst\u00fcck, das von meinem Ableben k\u00fcndet.<\/p>\n

Des Pudels Kern ist ein Fax, in welchem ein Paketdienst versichert, man habe eine an mich gerichtete Sendung nicht zustellen k\u00f6nnen. Grund: der Empf\u00e4nger sei verstorben.
\nMein Ableben w\u00e4re spurlos an mir vor\u00fcber gegangen, h\u00e4tten Gabi und Robert Rimozci von www.kettlebellshop.de sich nicht Sorgen um mich gemacht. Auf allen m\u00f6glichen Kan\u00e4len hatten die beiden mich zu erreichen versucht, und waren sichtlich erleichtert, meine lebendig klingende Stimme am Telefon zu h\u00f6ren. Danke an euch beide, ihr seid super!<\/p>\n

Wie konnte es zu diesem Fax kommen?<\/p>\n

Morgens verlasse ich putzmunter mein Heim, mittags erfahre ich: man h\u00e4lt mich f\u00fcr tot.<\/p>\n

Bin ich untot?<\/p>\n

Spuke ich?<\/p>\n

Descartes half mir, das Gegenteil herauszufinden. Ich denke, also bin ich. Und wenn ich bin, dann lebe ich.<\/p>\n

Denke ich mir.<\/p>\n

Im Laufe des heutigen Tages habe ich versucht, die Gedankeng\u00e4nge des Zustellers nachzuvollziehen. Ich denke, er hat eine sehr klare Vorstellung menschlichen Daseins: ein Mensch ist entweder zuhause, oder tot. Als erste Arbeitshypothese will ich das gerne gelten lassen, irgendwo muss man schlie\u00dflich anfangen, sich die Welt zu erkl\u00e4ren.<\/p>\n

Ganz lebensnah ist die Auffassung indes nicht, befand ich mich doch weder zuhause, noch auf dem Friedhof. Ich sa\u00df gut gelaunt im B\u00fcro, bestens versorgt mit Kaffee und coolen Kollegen.
\nDie Arbeitshypothese w\u00e4re somit widerlegt: Es gibt Seinszust\u00e4nde jenseits von daheim, jedoch diesseits des Jenseits.<\/p>\n

Ich bin fest davon \u00fcberzeugt, dass ich ohne mich nicht leben kann.
\nDas braucht \u00fcbrigens nicht \u00fcberpr\u00fcft werden, ich stehe f\u00fcr den Versuch eines Gegenbeweises nicht zur Verf\u00fcgung.<\/p>\n

Denn ich lebensfreue mich!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"