{"id":1730,"date":"2013-06-26T18:28:06","date_gmt":"2013-06-26T16:28:06","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=1730"},"modified":"2013-06-26T18:28:06","modified_gmt":"2013-06-26T16:28:06","slug":"zugspitz-ultratrail-2013-phonix-reckt-sein-haupt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/zugspitz-ultratrail-2013-phonix-reckt-sein-haupt\/","title":{"rendered":"Zugspitz Ultratrail 2013 – Ph\u00f6nix reckt sein Haupt"},"content":{"rendered":"

…und zum Dritten!
\nzum dritten Male fand 2013 der Zugspitz Ultratrail \u00fcber 100 km statt, und zum dritten Mal war ich dabei.
\nBeim Lauf selbst ist alles beim zwiefach bew\u00e4hrten Alten geblieben, f\u00fcr mich bildete der diesj\u00e4hrige ZUT das erste Highlight der Saison, und somit einen Testfall f\u00fcr das Projekt Ph\u00f6nix<\/a>.<\/p>\n

„….zum zweiten….und zum…..“
\nH\u00e4tte tats\u00e4chlich ein Auktionator versucht, am Morgen vor dem Start seinem Beruf nachzugehen, ein frustrierendes Erlebnis w\u00e4re ihm sicher gewesen. Einige hundert L\u00e4uflinge harrten des Startsignals. Je nach Temperament, Abgekl\u00e4rtheit und Schlafentzug besch\u00e4ftigten sie sich entweder damit, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, oder sie h\u00fcpften hibbelig umher.
\nDer arme Auktionator, er h\u00e4tte die echte Mona Lisa f\u00fcr zweifuffzich ausrufen k\u00f6nnen: der Geist eines jeden L\u00e4uflings war von einem, und zwar genau einem Gedanken voll ausgelastet, n\u00e4mlich der Vorfreude auf einen sch\u00f6nen Tag in der Bergwelt.<\/p>\n

Von der letztj\u00e4hrigen Spannung in Bezug auf die Nahrungssituation (wird man Cola ausschenken) war nichts zu sp\u00fcren, der ZUT hat sich den Ruf eines Laufes mit karger Kost erworben. Wobei „karg“ relativ zu sehen ist. Wer sich biegende Tische \u00e0 la UTMB oder Sri Chinmoy erwartet, sieht sich dem Mangel ausgesetzt. Wer unbedarfter herangeht – oder gar den Nur-Wasser-und-nichts-als-Wasser-KUT als Ma\u00dfstab heranzieht, w\u00e4hnt sich im siebenten Himme. Er freut sich \u00fcber Bananen und weiteres Obst, Brot, K\u00e4se, Kuchen, Wurst, Gurken und fallweise Suppe mit Nudeln drin. Wie schon der gro\u00dfe nichtlaufende Physiker Einstein treffend erkannte: alles ist relativ.<\/p>\n

Verhungert ist meines Wissens bislang niemand.
\nOb am Ger\u00fccht, der Sponsor High Five w\u00fcrde gegen den Ausschank von Cola intervenieren, was dran ist?
\nDiesen No-Cola Standard, mit dem der ZUT sich vom Immer-Cola-Standard abhebt, nutzen einzelne Verpflegungspunkte, um eben doch das begehrte Getr\u00e4nk vorzuhalten. Das erinnert mich an das Prinzip der „B\u00fcckware“, welche H\u00e4ndler unter dem Ladentisch f\u00fcr besondere Kunden bereithielten.<\/p>\n

Eindeutig anders als sonst war dieses Mal das Wetter.
\n\u00dcber den Winter, der sich bis weit in den Juni hinein hartn\u00e4ckig an der mitteleurop\u00e4ischen Landschaft festklammerte, ist schon genug geschrieben worden, weshalb auch ich mich weiterer Worte enthalte. Dauerregen in den Wochen vor dem Lauf – in gr\u00f6\u00dferen H\u00f6hen als Schnee – lie\u00df mich um die Streckenf\u00fchrung f\u00fcrchten. Es h\u00e4tte uns eine Schlechtwetterroute treffen k\u00f6nnen. Indes, wir hatten Gl\u00fcck: die ZUT-Website meldete einige Tage vor dem Lauf weitgehende Schneefreiheit.<\/p>\n

Schneefrei bedeutet „getauter Schnee“, und das wiederum „Wasser“. Kurzum, es war rutschig, dieses zudem h\u00f6chst variantenreich.
\nNur Schlamm, wie letztes Jahr beim UTMB, das w\u00e4re langweilig gewesen. Weitere Rutschvariationen bot die Vielfalt an Schnee, nassem Gras, nassen Steinen, nassem Holz, und mehr Matsch.
\nAm wenigsten griffig sind nach meiner Erfahrung \u00fcbrigens die in Wanderwege versunkenen nassen Steine.
\nUnd wo nichts rutscht, kann es immerhin noch rollen: Steine und Erdkr\u00fcmel helfen auch dem technisch unbedarften L\u00e4ufling, den Unterschied zwischen Gleit- und Rollreibung zu verstehen.
\nDen technisch Interessierten sei kundgetan, dass vereinzelt sogar Haftreibung aufgetreten sein soll. Das ist dann, wenn der L\u00e4ufling nicht nur glaubt, sicheren Halt zu haben.<\/p>\n

Wie tr\u00fcgerisch der Glaube an sich sein kann, zeigte sich beim Blick auf Kleidung der Teilnehmer.
\nKatzenhafte Reflexe hatten mich bislang weitgehend vor der Peinlichkeit bewahrt, braune Flecken auf den Beinkleidern erkl\u00e4ren zu m\u00fcssen.
\nSei’s drum, dieses Jahr holte ich vieles nach. Einmal Schnee, einmal Gras, zweimal Steine und mindestens einmal Matsch brachten mich zu Fall. Spielte Schlafdefizit eine Rolle? Ausreichend gepennt hatte ich beileibe nicht.
\nEgal, ich nutzte die Vielfalt der Sturzm\u00f6glichkeiten weidlich aus, um dem Untergrund gesund und unverletzt n\u00e4her zu kommen.<\/p>\n

Wo der Boden hohe Anspr\u00fcche an den L\u00e4ufling stellte, war das Wetter deutlich weniger sommerlich als sonst – was mir ausgesprochen entgegenkam. Gef\u00fchlt um 15 Grad, das ist „meine“ Temperatur. In den Wolken laufend, war die Aussicht nat\u00fcrlich eingeschr\u00e4nkt, \u00e4u\u00dferst hohe Luftfeuchtigkeit machte das Atmen schwer. Und die Tropfen auf der Stirn – Schweiss oder Nebel? Ich tippte auf beides.
\nEin St\u00fcndchen Regen ward uns \u00fcbrigens beschert, sonst erfreute uns (Von Nebel bzw. Wolken abgesehen) trockene Luft. Im Laufe der Nacht klarte es dann auf, um den langsameren L\u00e4uflingen eine traumhafte Bergnacht mit abschlie\u00dfendem Sonnenaufgang zu bescheren. <\/p>\n

„Mein“ Projekt Ph\u00f6nix erwies sich beim ZUT als Erfolg. Mit 22:24:20 Stunden war ich \u00fcber zwei Stunden fr\u00fcher im Ziel als 2012 – Ph\u00f6nix entstieg der Asche, um sein Haupt zu recken!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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