{"id":1566,"date":"2013-05-20T17:30:44","date_gmt":"2013-05-20T15:30:44","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=1566"},"modified":"2013-05-23T13:23:43","modified_gmt":"2013-05-23T11:23:43","slug":"kut-2013-hollisch-gut","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/kut-2013-hollisch-gut\/","title":{"rendered":"KUT 2013 H\u00f6llisch gut!"},"content":{"rendered":"

\"Tagesmenu:<\/a>
Tagesmenu: Lohnmedaillon an artgerecht gehaltenen Trailschuhen auf einer Grasborste<\/figcaption><\/figure>„Auf die Pl\u00e4tze, fertig, Spa\u00df“. Mit diesen Worten aus dem Mund von Eric Tuerlings begann der Keufelskopf Ultra Trail 2013. Ein Trail \u00fcber 85 Kilometer, der sich in den f\u00fcnf Jahren seines jungen Lebens einen legend\u00e4ren Ruf in Ultrakreisen erworben hat.<\/p>\n

Zu verdanken ist dies zum Beispiel dem unerm\u00fcdlichen Bem\u00fchen von Eric, im Vergleich zum Vorjahr hier eine kleine Schwierigkeit zus\u00e4tzlich einzubauen, dort noch einige H\u00f6henmeter zu finden (dazu sp\u00e4ter mehr), und den allseits beliebten Spr\u00fcchen an der Strecke. Bei Kilometer 43 finden wir, rechnerisch vollkommen korrekt, die Information, es sei „nur noch ein Marath\u00f6nchen“ zu laufen<\/p>\n

Kurz vor dem Ziel erfahren wir dann, der KUT sei „Wie Urlaub, nur mit Schmerzen“.
\nHand aufs Herz, wer wollte da widersprechen?<\/p>\n

Wobei die Schmerzen rein physischer Natur sind, denn die Strecke selbst ist dem passionierten Trail-L\u00e4ufling ein einziges Labsal. Nur dort, wo es gar nicht anders geht, weichen wir auf Schotterstra\u00dfen aus, und der Asphaltanteil ist so gering, dass der W\u00fcrgereflex schon aus Zeitmangel ausbleibt. Stra\u00dfe. Pfui!
\nNein, beim KUT erkundet man eine der sch\u00f6nsten Ecken der „Preu\u00dfischen Berge“ vorwiegend auf Wegen, die so schmal, klein und unwegsam sind, dass ich nicht erstaunt war, als Fuchs und Has‘ vorbeikamen, um mich nach dem Weg zu fragen. Sie wollten sich eine gute Nacht w\u00fcnschen, und hatten sich verlaufen.<\/p>\n

Obendrein sind die Wege mit Wurzeln, Steinen, Matsch und knackigen Steigungen bzw. Gef\u00e4llen das, was man dem Trailneuling zeigen sollte, der „koordinativ anspruchsvolles“ Gel\u00e4uf kennenlernen will.
\nOft kann man aus mehreren M\u00f6glichkeiten w\u00e4hlen: Umknicken, Ausrutschen, Wegrutschen. Auf Hintern, Nase, Seite fallen oder sich entkr\u00e4ftet am Seil nach oben ziehen. Gerne darf zur Abk\u00fchlung einer der bereitgestellten B\u00e4che betreten werden. F\u00fcr Weicheier liegen manchmal Trittsteine bereit, auf denen der K\u00f6nner elegant ausrutscht.<\/p>\n

Trailrunning eben.<\/p>\n

Genuss.<\/p>\n

Ein sch\u00f6ner Tag am Busen der Natur!<\/p>\n

Wie es sich f\u00fcr einen M\u00e4rchenwald geziemt, meinte es der Wettergott gn\u00e4dig mit uns. Die Temperaturen waren mit gef\u00fchlten zehn bis zwanzig Grad wunderbar zum Laufen, und dass der drei Tage zuvor noch angek\u00fcndigte Regen ausblieb, wird niemand bedauert haben.<\/p>\n

Wobei es in der Woche vor dem KUT es ordentlich geregnet hatte; Eric erz\u00e4hlte beim Briefing vor dem Start vergn\u00fcgt, wir d\u00fcrften uns auf eine matschige Strecke einstellen.
\nEigentlich mag ich Schlamm nicht, uneigentlich bin ich sp\u00e4testens seit dem
UTMB<\/a> im letzten Jahr von solchem Kleinmut geheilt: es ist mir wurscht. Rutsche ich eben, was soll’s. Sch\u00f6ne Entwicklung der L\u00e4uflingspers\u00f6nlichkeit!<\/p>\n

A propos Pers\u00f6nlichkeit: das Vorjahr hatte eine ganze Latte von Verbesserungsm\u00f6glichkeiten aufgedeckt. Wer mich nochmal Jammern lesen m\u00f6chte, darf es gerne hier<\/a> tun. Wesentlicher Punkt, und elementarer Bestandteil des Projekts Ph\u00f6nix<\/a>, den ich mir f\u00fcr 2013 vorgenommen hatte, war: ins Ziel kommen.<\/p>\n

Um es kurz zu machen *: ich habe beim neuen Anlauf regelm\u00e4\u00dfig und ausreichend gegessen, mithin immer genug Kraft in den Beinen.
\nVor allen Dingen hat meine Einstellung gepasst. Jenes mentale Dings, das mich ehedem gerne etwas l\u00e4nger an Verpflegungspunkten verweilen lie\u00df, als es zur unmittelbaren Befriedigung meiner leiblichen Bed\u00fcrfnisse notwendig war. Statt noch viertelstundenlang herumzulungern, habe ich meinen Kram gepackt und zog weiter.<\/p>\n

Der sch\u00f6nste Moment kam, als ich an der Stelle vorbeilief, an der ich im Vorjahr ausgestiegen bin. Zum Gl\u00fcck befand ich mich am Waldrand, mit meinem breiten Grinsen h\u00e4tte ich kaum zwischen den B\u00e4umen hindurchlaufen k\u00f6nnen.
\nKlar habe ich mich gequ\u00e4lt, nat\u00fcrlich „tat es weh“, streckenweise wenigstens, nur: es hat Spa\u00df gemacht. Es mag paradox klingen, wenn ich schreibe, dass das Weiterlaufen auch dann leicht war, wenn es schwer fiel. Der erfahrene L\u00e4ufling versteht mich.<\/p>\n

F\u00fcr mein pers\u00f6nliches Fazit darf ich mir auf die Schulter klopfen, Projekt Ph\u00f6nix l\u00e4uft gut!
\nGebraucht habe ich \u00fcbrigens 14:15:12.<\/p>\n

Ich hatte weiter oben eine Anmerkung zu den H\u00f6henmetern versprochen. Allgemein herrscht die Auffassung, Eric w\u00fcrde eifrig H\u00f6henmeter suchen und finden. Freilich, es wurden von Jahr zu Jahr mehr. Wer sich die M\u00fche macht, nachzusehen, stellt fest: 2012 waren es 3200, dieses Jahr werden 3400 angegeben.
\nAuch ich hing der Vorstellung an, Eric Tuerlings w\u00fcrde Alternativen mit mehr H\u00f6he suchen.<\/p>\n

Indes: ich glaube nicht mehr daran.<\/p>\n

Ich bin davon \u00fcberzeugt, dass Eric die H\u00f6henmeter keineswegs sucht. Nein, das w\u00e4re zu einfach. Er hat einen Weg gefunden, H\u00f6henmeter zu z\u00fcchten<\/em>.<\/p>\n

Irgendwo, tief im finsteren Walde verborgen, liegt das geheime Labor des Eric Tuerlings. In unheimlichen Vollmondn\u00e4chten, wenn kein Lufthauch die nebelverhangenen H\u00e4nge \u00fcberstreicht und sich Werw\u00f6lfe furchtsam die Decke \u00fcber den Kopf ziehen, schl\u00e4gt die Stunde des Eric T. Dann z\u00fcchtet er junge H\u00f6henmeter f\u00fcr den n\u00e4chsten KUT.<\/p>\n

2014 werden es wieder ein paar mehr sein. Freuen wir uns drauf!<\/p>\n

Bilder vom Lauf, und einen weiteren Bericht gibt es bei laufticker.de<\/a>.<\/p>\n

* so kurz war’s dann doch nicht.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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