{"id":1490,"date":"2013-04-15T15:22:48","date_gmt":"2013-04-15T14:22:48","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=1490"},"modified":"2013-04-17T12:27:56","modified_gmt":"2013-04-17T11:27:56","slug":"grand-defi-des-vosges-2013","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/grand-defi-des-vosges-2013\/","title":{"rendered":"Grand D\u00e9fi des Vosges 2013"},"content":{"rendered":"

\"Folge<\/a>
Folge diesem Pfeil<\/figcaption><\/figure>
\nMitte April, wenn selbst der l\u00e4ngste Winter langsam die Endlichkeit seiner Existenz einzusehen beginnt, l\u00e4dt ein kleiner Verein in Niederbronn-les Bains zum Trailrunning ein.
\nDabei hat man am Sonntag die freie Wahl aus Strecken zwischen rund 12, 26 und 53 km, letzterer der Grand D\u00e9fi des Vosges, dessen Grandesse seit 2012 vom Grand D\u00e9fi des Seigneurs mit 73 km \u00fcberstrahlt wird, der Samstags stattfindet.
\nDas wiederum er\u00f6ffnet ambitionierten L\u00e4uflingen ein herrliches Doppelpack-Wochenende.<\/p>\n

Ich ambitionierte mich hin zum bescheideneren Grand D\u00e9fi. Es ist schon hart, sich f\u00fcr den \u00e4lteren, aber kleineren Bruder zu entscheiden. Vielen anderen ging es genauso, und das scheint sich herumgesprochen zu haben. Ein freundlicher Holzf\u00e4ller muss Mitleid mit unserer L\u00e4uflingspsyche gehabt haben, denn beim Start er\u00f6ffnete man uns die frohe Botschaft, dass wir wegen Forstarbeiten eineinhalb Kilometer dazukriegen. Ohne Aufpreis!
\nFolglich herrschte allgemein Konsens dar\u00fcber, dass die Strecke f\u00fcnnefundf\u00fcnnefzich Kilometer betrage. Eine sch\u00f6ne Zahl, f\u00fcrwahr!<\/p>\n

Und so machten wir uns um acht Uhr auf, die sch\u00f6ne Landschaft zu erkunden. Rauf, runter auf Schotterwegen und vielen sch\u00f6nen Single Trails – L\u00e4uflingsherz, was begehrst du mehr?<\/p>\n

K\u00fchle vielleicht? Der Winter war unter Auslassung jeglichen Fr\u00fchlings spontan in Sommer \u00fcbergegangen. Freitags noch frierend, teilte das Thermometer am Sonntag mollige sechsundzwanzig Grad mit. Gef\u00fchlt waren es ungef\u00e4hr f\u00fcnfzig. Mindestens.<\/p>\n

Am Morgen vor dem Start gelang es mir \u00fcbrigens, das Wettergeheimnis des D\u00e9fi zu ergr\u00fcnden. Wer den D\u00e9fi ein paarmal gelaufen ist, der weiss: am Renntag ist das Wetter sch\u00f6n. Trocken und sonnig ist’s, und zwar auch dann, wenn es vorher wochenlang regnete.
\nEin ahnungslos umherstehender Vosgirunner – das ist der Verein, der die D\u00e9fis veranstaltet, musste mir Rede und Antwort stehen. Er gestand w\u00e4hrend der hochnotpeinlichen Befragung, dass man regelm\u00e4\u00dfig zum Gott des Wintersberg, der h\u00f6chsten Erhebung der Gegend, beten w\u00fcrde.
\nJedoch hege ich den Verdacht, dies ist nur die halbe Wahrheit. Ohne in Vollmondn\u00e4chten geopferte Jungfrauen macht doch kein Gott sch\u00f6nes Wetter.
\nAndererseits: wo findet man heutzutage noch opferbereite Jungfrauen? Vielmehr: \u00fcberhaupt Jungfrauen? Ein abendf\u00fcllendes Thema, welches den Rahmen dieser Er\u00f6rterung sprengen w\u00fcrde. Ich bin froh, dass ich wieder zum Laufen \u00fcberleiten kann.<\/p>\n

Wie l\u00e4uft man sowas, wenn der M\u00e4rzen mehr schnupfend als laufend verging? Ganz einfach, man tut es so, wie Wolfgang, Bernhard (beide LT Hemsbach) und ich es taten. Als erfahrener Ultral\u00e4ufling kennt man alle Tricks aus dem FF. Mangelndes Tr\u00e4ning, Unp\u00e4sslichkeit, Magenverstimmungen, Blasen, gebrochene Beine, Arme, Rippen, selbst das Ableben sind leicht zu \u00fcberwindende H\u00fcrden, wenn man weiss, wie es geht.<\/p>\n

Der Geheimtipp, dessen Schleier ich nunmehr l\u00fcfte, lautet: aktives Leiden.
\nWir waren sehr aktiv.<\/p>\n

Ich daselbst bewegte mich gar auf v\u00f6llig neuem Terrain, denn ich hatte erstmals eine Kamera dabei. Weltpremiere f\u00fcr mich! Ich ermahnte mich von Zeit zu Zeit, die Kamera aus der Tasche herauszufummeln, ein Bild zu schie\u00dfen, dabei m\u00f6glist nicht hinzufallen, bevor ich weiterlaufe. Dabei bestand die gr\u00f6\u00dfte Herausforderung darin, \u00fcberhaupt ans Fotografieren zu denken. <\/p>\n