{"id":1394,"date":"2013-03-30T10:15:41","date_gmt":"2013-03-30T09:15:41","guid":{"rendered":"http:\/\/das-lauferei.de\/?p=1394"},"modified":"2013-03-30T16:35:43","modified_gmt":"2013-03-30T15:35:43","slug":"in-der-box","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/in-der-box\/","title":{"rendered":"In der Box"},"content":{"rendered":"

\"In<\/a>
In der Box<\/figcaption><\/figure>
\nT.J. Murphy, seines Zeichens mehrfacher Finisher des IronMan auf Hawaii, beschreibt in seinem Buch „In der Box“ seinen pers\u00f6nlichen Einstieg in die Welt des CrossFit. „In der Box“ kam mir sehr gelegen, denn mir war der Begriff CrossFit ab und an begegnet, mehr wusste ich nicht dar\u00fcber, war aber neugierig. <\/p>\n

Wie gesagt, „In der Box“ ist ein pers\u00f6nlicher Erfahrungsbericht und kein Buch \u00fcber CrossFit. Dennoch gelingt es Murphy sehr gut, die zugrundeliegende Philosophie von CrossFit darzulegen. Auf einen Nenner gebracht, geht es um „GPP – general physical preparedness“, also darum, den K\u00f6rper auf alle m\u00f6glichen und unm\u00f6glichen Erfordernisse vorzubereiten. Dies geschieht in sogenannten Boxen, die alles m\u00f6gliche sein k\u00f6nnen, von Scheunen \u00fcber Lagerhallen bis zu dem Raum unterhalb einer Br\u00fccke (im Sunshine State Kalifornien geht das!).
\nEr stellt gerne den bodenst\u00e4ndigen, urw\u00fcchsigen Charakter von CrossFit heraus, den er den herausgeputzten Studios mit ihren Ger\u00e4ten entgegenstellt: Klimmz\u00fcge, Spr\u00fcnge auf und von Kisten, Gewichthebe\u00fcbungen mit Langhanteln und Kettlebells sind nur einige Elemente von CrossFit.<\/p>\n

„Wie geht es in einer CrossFit Box zu?“ ist die nahe liegende n\u00e4chste Frage. Murphy bringt es anhand von Musikrichtungen auf den Punkt: Death Metal vs. Studio Pop. Also eher laut, eher aggressiv. Wenn er den Umgangston der Trainer mit den Trainierenden beschreibt, wundert es mich nicht, dass CrossFit bei Ex-Milit\u00e4rs beliebt ist. Straf\u00fcbungen f\u00fcrs Zusp\u00e4tkommen. Also nur f\u00fcr Rambos? Vielleicht. Murphy entkr\u00e4ftet diesen Eindruck weder, noch erh\u00e4rtet er ihn. <\/p>\n

Er selbst fand \u00fcber Knieprobleme, die ihn dazu zwangen, seine L\u00e4uferkarriere an den Nagel zu h\u00e4ngen, zu CrossFit. Die Begegnungen anderer Menschen mit dieser Trainingsform, sind mindestens ebenso interessant zu lesen. Was mich st\u00f6rte: es liest sich oft wie ein Erweckungserlebnis. Das scheint dem Autor bewusst zu sein, denn er wirft die Frage auf, ob es sich bei CrossFit um eine Kirche handele. Nein, tut es nicht.
\nKlar ist f\u00fcr ihn jedoch, dass das Gemeinschaftsgef\u00fchl, speziell innerhalb einer Box, sehr stark ist. Er beschreibt eindr\u00fccklich, dass das Trainingskonzept (auch) auf Gruppendynamik setzt.<\/p>\n

Das zeigt sich etwa im Abschnitt \u00fcber die zweite S\u00e4ule von CrossFit: Ern\u00e4hrung. Der Autor geht kurz auf die Grundprinzipien des Ern\u00e4hrungssystems ein (Pal\u00e4o- und Sears-Di\u00e4t), um sie danach in den Kontext von CrossFit zu setzen. Auch hier: Gruppendynamik, ich f\u00fchlte mich an das erinnert, was ich \u00fcber Weight Watchers gelesen hatte.<\/p>\n

Die St\u00e4rke des Buches liegt f\u00fcr mich darin, dass Murphy die Fragen des Lesers selbst stellt, um ihn auf seine Reise in die CrossFit-Welt mitzunehmen. Er schreibt ehrlich, dass diese Art des Trainings gerade wegen der hohen Intensit\u00e4ten, mit denen trainiert wird, nichts f\u00fcr jeden ist. Dieses Hinterfragen macht sympathisch, und zumindest mich neugierig auf CrossFit.
\nEr legt seine eigenen Zweifel offen, ob CrossFit den urspr\u00fcnglichen, bodenst\u00e4ndigen Charakter wird bewahren k\u00f6nnen, obwohl k\u00fcrzlich eine Partnerschaft mit Reebok eingegangen wurde. Sp\u00e4testens darin wird deutlich, dass „In der Box“ ein subjektiver Erfahrungsbericht ist.<\/p>\n

Ein kurzes Glossar und, vor allem, ein \u00dcbungsverzeichnis aus kurzen, bebilderten Anleitungen schlie\u00dfen „In der Box“ ab.<\/p>\n

Mein gr\u00f6\u00dfter Kritikpunkt richtet sich gegen die Sprache. Sie ist mir \u00fcber weite Strecken zu einfach. Der Satzbau ist simpel. Es muss wirklich nicht allerh\u00f6chste Raffinesse sein, ein bisschen mehr davon h\u00e4tte gut getan.<\/p>\n

Fazit: Liest man „In der Box“, ist es, als w\u00fcrde man einen Bekannten fragen: „Du machst doch CrossFit. Was ist das denn?“. Und erh\u00e4lt eine zufrieden stellende Antwort.<\/p>\n

Autor: T.J. Murphy
\nVerlag: Riva
\nISBN-10: 3868833056
\nISBN-13: 978-3868833058
\n16,99 \u20ac <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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