{"id":12,"date":"2012-04-10T13:17:04","date_gmt":"2012-04-10T11:17:04","guid":{"rendered":"http:\/\/ezzgo.de\/wordpress\/?p=12"},"modified":"2012-05-29T11:02:37","modified_gmt":"2012-05-29T09:02:37","slug":"mit-musik-lauft-alles-besser-teil-1","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/mit-musik-lauft-alles-besser-teil-1\/","title":{"rendered":"Mit Musik l\u00e4uft alles besser. Teil 1"},"content":{"rendered":"

Nach einer breit angelegten Studie unter reger Beteiligung des laufenden Teils der Weltbev\u00f6lkerung (na gut, ich habe ein wenig nachgedacht) k\u00f6nnen wir Klang-Lauf-Veranstaltungen in drei Kategorien einteilen:<\/p>\n

a) der volkst\u00fcmlich-z\u00fcnftige Lauf<\/p>\n

b) der vereinsm\u00e4\u00dfig-rockige Lauf<\/p>\n

c) der kommerziell-glamour\u00f6se Lauf<\/p>\n

Der volkst\u00fcmlich-z\u00fcnftige Lauf
\nAngelehnt an Volkswandertage unterh\u00e4lt man den geneigten Starter im Rahmenprogramm mit volkst\u00fcmlicher Musik, wobei auch der deutsche Schlager nicht zu kurz kommt. Das bedeutet zumindest f\u00fcr diejenigen unter uns, die mit der ZDF-Hitparade, dem Blauen Bock und Musikantenstadl aufgewachsen sind, ein freudiges Wiederh\u00f6ren mit den Traumata der Kindheit. Allzu hohe Anspr\u00fcche an die Koh\u00e4renz zwischen Musik und sportlichem Kontext muss man nicht stellen; mir f\u00e4llt es jedenfalls schwer, inmitten von sportlich-gest\u00e4hlten Leibern an die Wildecker Herzbuben zu denken. Mit wieviel „X“ vor dem L gibt es eigentlich Kompressionsshirts? Nur f\u00fcr den Fall, dass die beiden mal mitlaufen wollen…<\/p>\n

Der vereinsm\u00e4\u00dfig-rockige Lauf
\nKleinere, von Vereinen liebevoll organisierte L\u00e4ufe zeichnen sich meist durch „das Beste der 70er und 80er und 90er Jahre“ aus. Je nach Laufstrecke ist die Trefferquote ziemlich gut, deckt sich der Altersdurchschnitt der meisten Marathons doch mit \u00dc30-Parties. Eine Zielgruppe, die AC\/DC, Stones, Queen, gerne auch Nirvana zu sch\u00e4tzen weiss. Die musikalische Bandbreite ist hier besonders gro\u00df; m\u00f6glicherweise, ich sage „m\u00f6glicherweise“, will ja keinem was unterstellen, also: m\u00f6glicherweise nimmt man im Eifer des Gefechts auch die Sache mit den GEMA-Geb\u00fchren nicht allzu genau, wenn der Musikwart zuf\u00e4llig die von ihm so geliebten Bootlegs aus Studizeiten herauskramt. Wenn der Laufsport weiter so w\u00e4chst wie in den letzten Jahren, m\u00fcsste man sich nicht wundern, dass die Medienindustrie dem Untergang geweiht ist. M\u00fcsste, denn zum Gl\u00fcck f\u00fcr die GEMA gibt es den Trend zum Kommerz, und damit sind wirbeim flie\u00dfenden \u00dcbergang angelangt, ebenso flie\u00dfend wie die Musikauswahl, denn das Beste aus… finden wir auch hier:<\/p>\n

Der kommerziell-glamour\u00f6se Lauf
\nSt\u00e4dtemarathons mit zigtausend Teilnehmern, Kult-Landschaftsl\u00e4ufe und alles was sonst noch von und mit Eventagenturen \u00fcberlassen nichts dem Zufall. Nicht immer, aber h\u00e4ufig hat der Lauf eine eigene Hymne: h\u00f6rt man beim Rennsteiglauf das Rennsteiglied, wurde f\u00fcr den Zugspitz Ultra eigens ein Song mit
\nreichlich, was eigentlich? Pathos? Schmalz?, komponiert.<\/p>\n

Zum Schluss will ich auf einen besonderen Moment im Dasein einer jedweden Laufveranstaltung zu sprechen kommen: dem Start. Hier verschwimmen die sonst recht scharf gezogenen Grenzen zwischen den Veranstaltungstypen.<\/p>\n

Beim Start immer gerne genommen: Highway to Hell. Erinnert sich da noch jemand dran? 1987? Von „Europe“, eine jener Glam-Rock Bands, bei denen mich der Verdacht
\nbeschleicht, sie h\u00e4tten mindestens soviel Zeit beim Fris\u00f6r zugebracht wie im Tonstudio? Von denen gab es damals „Final Countdown“. Ich frage mich allerdings, warum man das so gerne vor dem Start spielt.
\nWoher wollen die den wissen, ob ich wirklich zum letzten Mal….? Stellen die sich denn nicht die Frage, wie sich das auf die Psyche, auf die Motivation eines L\u00e4ufers auswirkt?<\/p>\n

Im Anschluss an das Startlied wird dann tats\u00e4chlich heruntergez\u00e4hlt, bis der Startschuss knallt. Immer. Mit einer Ausnahme.
\nIm baden-w\u00fcrttembergischen Oberderdingen findet seit 2010 der KuSuH statt, ein Trail \u00fcber 100 Meilen, vor dessen Start die drei\u00dfig auserw\u00e4hlten L\u00e4ufer „Stairway to Heaven“ h\u00f6ren. Das Ende des Songs ist gleichbedeutend mit dem Startsignal. Wo also sonst ein lautes Ger\u00e4usch zum Losrennen auffordert, ist es beim KuSuH eben das Ausbleiben eines solchen. Sch\u00f6n.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"