{"id":10,"date":"2012-05-11T13:23:05","date_gmt":"2012-05-11T11:23:05","guid":{"rendered":"http:\/\/ezzgo.de\/wordpress\/?p=10"},"modified":"2012-05-29T11:04:42","modified_gmt":"2012-05-29T09:04:42","slug":"kilometerschilder-oder-wo-bin-ich","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/das-lauferei.de\/kilometerschilder-oder-wo-bin-ich\/","title":{"rendered":"Kilometerschilder, oder: wo bin ich?"},"content":{"rendered":"

Ich scheue mich, zu einem verstaubten Klischee zu greifen, indem ich meinen Beitrag mit der Anmerkung er\u00f6ffne, mit dem ersten Marathon sei es wie mit dem ersten Sex. Dem Standard folgend, w\u00fcrde ich S\u00e4tze nachschieben, in denen Worte vorkommen wie „nie vergessen“, „unerfahren“, „nicht allzu sch\u00f6n, aber unvergesslich“.<\/p>\n

Stattdessen stelle ich schlicht fest: die meisten L\u00e4ufer werden sich an ihren ersten Marathon erinnern. Immer. Und. Ewig. Oder so.
\nBei mir war es 2001 in W\u00fcrzburg. Besonders sind mir bei meinen ersten Marathons die ersten 10, 12 Kilometer im Ged\u00e4chtnis geblieben, in denen ich vollkommen unsicher war, ob ich zu schnell oder zu langsam laufe, denn damals war der gemeine L\u00e4ufer haupts\u00e4chlich mit Beinen und Stoppuhr unterwegs. Keine Rede von sophistischen GPS-Puls-Fettverbrennungs-vitalfunktion\u00fcberwachenden Minicomputern am Handgelenk.
\nIch fand mich, Haken um im Walkingtempo quatschend nebeneinander sich fortbewegenden Mitteilnehmer schlagend, irgendwo mitten im Gedr\u00e4nge wieder. Ein wenig au\u00dfer Atem – bin ich zu schnell? Mein Puls f\u00fchlte sich hoch an, macht’s die Aufregung, oder bin ich zu schnell? Wie schnell bin ich eigentlich?
\nDer Plan sah vor, dass ich etwas weniger als 6 min \/ km laufe, um die Vierstundenmarke zu unterbieten. Uhr habe ich. Kilometerschilder soll’s ja auch geben, nur: wo sind die? Eigentlich m\u00fcsste ich um die 6, 12, 18… Minuten Marken herum ein Schild sehen, entweder am rechten oder linken Streckenrand. Nur wie im Gedr\u00e4nge. Wo h\u00e4ngen die doofen Dinger denn? Schilder gab’s genug. Sie weisen darauf hin, dass hier ein Autofahrer Vorfahrt hat (oder eben nicht), dass ein Installateur dort an Werktagen werkt. Eine Brezel sagt mir, ich k\u00f6nnte, wenn ich morgen wiederk\u00e4me, genau hier eine Brezel k\u00e4uflich erwerben. Heute ging nicht, weil Sonntag war. Ausserdem sei in drei Wochen irgendwo ein Weinfest.<\/p>\n

Sch\u00f6n. Vielen Dank f\u00fcr die Info. Ist mir aber wurscht, ich will wissen, wieviel Kilometer ich gelaufen bin, damit ich etwa absch\u00e4tzen kann, wie schnell ich laufe. Ist mir eigentlich auch egal, prim\u00e4r will ich mich beruhigen. Wie sehen die verdammten Dinger \u00fcberhaupt aus? Es w\u00e4re einfacher, wenn ich w\u00fcsste, wonach ich Ausschau halten muss. Nach \u00fcber zehn Kilometern dann, endlich, die Reihen haben sich bereits gelichtet, das erste vom mir klar identifizierte Schild. Ich meine, es war gr\u00fcn\/weiss. Es w\u00e4re toll gewesen, h\u00e4tte sich in der Ausschreibung ein Muster befunden: „Liebe L\u00e4ufer, so sehen unsere Kilometermarkierungen aus.“ Und dann ein kleines Bild.<\/p>\n

Bei anderen Veranstaltungen ist sowas \u00fcblich. Wolfgang H\u00f6fle zum Beispiel, der Veranstalter des KuSuH, gibt sich beim Briefing am Vorabend zum Start derma\u00dfen viel M\u00fche, Aussehen, Beschaffenheit und, man h\u00f6re, staune und nehme sich ein Beispiel, auch die Position der Markierungen anzugeben, dass sich schon alleine deshalb nicht verlaufen will, um kein schlechtes Gewissen zu haben. Klappt dann trotzdem, vor allem nachts. Ich gebe zu, ein Stadtmarathon ist kein Trail, schon gar kein Ultratrail. Trotzdem hilft es den L\u00e4ufern, vor allem jenen, die „sowas“ zum ersten Mal tun. Gerade die haben andere Sachen im Kopf, als sich zu orientieren.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Ich scheue mich, zu einem verstaubten Klischee zu greifen, indem ich meinen Beitrag mit der Anmerkung er\u00f6ffne, mit dem ersten Marathon sei es wie mit dem ersten Sex. Dem Standard folgend, w\u00fcrde ich S\u00e4tze nachschieben, in denen Worte vorkommen wie „nie vergessen“, „unerfahren“, „nicht allzu sch\u00f6n, aber unvergesslich“. Stattdessen stelle ich schlicht fest: die meisten … \u201eKilometerschilder, oder: wo bin ich?\u201c<\/span> weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":22,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[49],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/10"}],"collection":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/22"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=10"}],"version-history":[{"count":11,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/10\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":321,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/10\/revisions\/321"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=10"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=10"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/das-lauferei.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=10"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}