Ultimative Regeln für den perfekten Body *

Ja, ich gebe dir hier gute - wie ich jedenfalls finde - Ratschläge, wie dein perfekter Body beschaffen zu sein hat, damit du dich in deinen Klamotten wohlfühlst.
Wohlfühlst heißt, du willst körperbetont aber nicht einengend tragen. Sonst wär's ja zu einfach. Also lies und lerne...

dein kopf und Nacken

Wir beginnen ganz oben, bevor wir uns nach unten arbeiten. Der Kopf ist übrigens eines der einfacheren Körperteile, das nicht zu klein und nicht zu groß sein darf, wenn du ausreichend Auswahl beim Kauf einer sportiven Kopfbedeckung haben möchtest.
Achte indes unbedingt auf den Abstand zwischen Scheitel und Schultern, sonst kann es dir passieren, dass eine mit Kapuze versehene Jacke nicht von diesen, sondern vom Kopf getragen wird. Und was es bedeutet, Gewicht über längeren Zeitraum dort zu tragen, kannst du dir sicher denken.
Du kannst gerne einen ausgeprägten Trizeps und kräftige Halsmuskeln haben, muss dann aber damit rechnen, dass ein Oberbekleidungsteil dich würgt. Ich sage es offen und schonungslos: Viele Steh- oder Hemdkragen sind nicht deine Kragenweite, du brauchst einen schlanken Hals!
Und du wirst gleich feststellen, dass es ein Stockwerk weiter unten keineswegs besser wird.

Arme und hände

Du sollst dünne Ober- und Unterarme haben!
Mir ist schon klar, dass Menschen auf vielen Fotos aussehen, als würden ihre wohltrainierten Muskeln gleich den Ärmel sprengen, manche mögen die Enge am Arm gerne spüren. Nicht aber dann, wenn du, so wie ich, lieber körperbetont als einengend trägst. Interessanterweise scheint man sich bei manchen Herstellern einen Spaß daraus zu machen, Platz für muskulöse Oberarme und sehr schwächliche Unterarme zu schaffen. Finger weg von Griffkraft!
Hände sind nur wirklich leicht. Kurze, dünne Finger und du kannst zufrieden sein.

Schultern und Rumpf

Kann man deine Schultern "sehen"? Sprich, hast du auch nur milde ausgeprägte Schultermuskeln, Deltamuskeln und seine Kollegen? Dagegen musst du dringend etwas unternehmen, besonders dann, wenn du noch den zweiten Fauxpas begangen, und dir einen kräftigen Latissimus antrainiert hast.
Verfügst du obendrein noch über einen einigermaßen flachen Bauch, hast du es schlichtweg versaut.
Warum?
Dir bleiben genau zwei Möglichkeiten: Entweder passt deine Oberbekleidung an Schultern und Brust, dann schlabbert es am Bauch, und das Bündchen an der Hüfte lässt fröhlich kalte Luft an deinen sündigen Leib, oder der Bauch ist wohlumhüllt, worauf es an Schultern und Brust kneift.
Da haben wir übrigens noch nicht über Arme und Hals gesprochen!
Wenn du die Illusion hegst, Bauch / Brust / Schultern und Arme könnten passend gekleidet werden, solltest du einen Maßfertiger aufsuchen, oder schleunigst an deinem Body arbeiten.

Hintern und Beine

Ich lasse die Katze aus dem Sack: Sei skinny. Ganz einfach.
Sonst bleiben dir genau zwei Möglichkeiten: Entweder passt eine Hose an Arsch und Oberschenkeln, dann kannst du dir ein Kissen in den Hosenbund schieben, oder sie entspricht deiner Taille, was unweigerlich dazu führt, dass du sie, wenn überhaupt, nur mit Mühe anziehen kannst.
Merke dir als Faustregel: Deine Oberschenkel dürfen höchstens so dick sein wie deine Knie.
Die gute Nachricht ist übrigens, dass dann auch dein Gesäß nicht zu muskulös ist.
Unser Weg nach unten führt uns zu den Waden, die auf gar keinen Fall wesentlich dicker als dein Knöchel sein dürfen. Ansonsten passiert dir das, was ich von dreiviertellangen Lauftights leider allzu gut kenne: Es macht PLOPP, wenn du den Bund über die Wade ziehst. Das ist der Moment, in dem er zwischen Wade und Knie einrastet. 
Im Zusammenspiel von Hüfte, Hintern, Oberschenkeln und Wade zeigt sich, dass ein schlechter Körperbau, den du im Übrigen selbst zu verantworten hast!, schlussendlich dazu führt, dass körperbetonte Hosen den Nebeneffekt haben, sich dir selbst auszuziehen. Du trägst eine Größe, die dir im Prinzip passt und dich nicht einengt. Das bedeutet, die Taille ist eindeutig zu weit, was dich das Schnürbändchen lobpreisen lässt. Arsch und Oberbein geht so, nur an der Wade sitzt das Beinkleid derart eng, dass ein permanenter Zug nach unten entsteht. Wenn du dann in Bewegung bist... 
...musst du ständig hochziehen, sonst bist du am Arsch!
Muss ich die zu lange Länge erwähnen? Vermutlich nicht.

die füße

Lang seien sie, und schmal. Wer das Märchen vom Aschenputtel kennt, und hier den Umgang der bösen Stiefmutter - wieso haben die Gebrüder Grimm diese Rolle eigentlich in ein dermaßen schlechtes Licht gerückt? - mit den Füßen ihrer beiden Töchter, der weiß, dass du dir in der Regel Schuhe in passender Länge aussuchen kannst, die deine Zehen zusammenpressen, oder die Breite geht, und du siehst aus wie ein Clown, der vergessen hat, seine Schuhe auszuziehen.
Wenn deine Wahl auf "Länge ok" gefallen ist, kannst du dir schon überlegen, wieviele Zehennägel du auf hundert Kilometer brauchst. Ich spreche aus Erfahrung, bei mir waren es derer drei.

Mein fazit und der sternchentext

Wenn du bis hierhin gelesen hast, ist dir vermutlich schon aufgegangen, dass ich meine persönlichen Erfahrungen mit Klamotten dargelegt habe.Es scheint, als sei es keine gute Idee, Sport, vor allem mit kraftlastigem Anteil, zu treiben. Besser, du lässt es bleiben oder beschränkst dich auf moderaten Ausdauersport, etwa eine halbe Stunde Spaziergang in der Woche (moderat! Ausdauer! Ich kichere...). Außerdem kann es nicht schaden, dir ein Bäuchlein anzufressen. Sixpacks werden zwar in der Werbung gerne fotografiert, wie wir aber oben gesehen haben, ist dann die Proportion zu Brust und Schultergürtel nicht mehr gegeben.
Nein, dein ultimativ perfekter Body ist vor allem ziemlich unsportlich, lass' dir da nichts vorgaukeln. Die durchtrainierten Models sind wahrscheinlich froh, wenn sie die zwickenden Drecksklamotten endlich ausziehen können, sofern sie nicht auf Kompression stehen.

die goldene regel der ultimativen regeln

Dein Körper sei skinny mit Bauchansatz.

2 Gedanken zu „Ultimative Regeln für den perfekten Body *“

  1. Hi, Haraldo, erst einmal: dein neuester Post ist bei meinem Feed nicht angekommen, rein zufällig bin ich nun hier gelandet.

    Scheinbar habe ich den perfekten Body, denn Problem(chen), wie du sie her schilderst, kenne ich überhaupt nicht. Egal, was und wo ich kaufe, alles sitzt – oben, in der Mitte, unten und auch ganz unten – und das, obwohl ich regelmäßig Ausdauer – und auch Kraftsport betreibe. Letzteres wohl nicht in dem Maße wie du, sondern dreimal die Woche altersgerecht zu Hause, aber das ziehe ich durch, weil ich weiß, wie wichtig es ist, Muskulatur zu erhalten, wobei ich ERHALTEN betone !

    Da bleibt nur eines für dich – persönlich angepasste Kleidung, wohl ein wenig kostspieliger und nicht so einfach ranzukommen, aber Mann gönnt sich ja sonst nix – oder ??? Solltest dir vielleicht mal eine attraktive Schneiderin anlachen – was hälst du davon ? Nur mal so, lieb gemeinter Tipp, damit diese Probleme für dich endlich aus der Welt geschaffen sind.

    In diesem Sinne, ich gehe dann mal zum Ausdauersport, die Sonne scheint, das Meer ruft !

    1. Hi Margitta,

      herrje, dann hat dein Feed dir den vorigen auch vorenthalten. Aber schön, dass der Zufall dich hergeführt hat!
      Sei froh über deinen perfekten Body, vielleicht hast du nicht nur das passende Training, sondern auch gute Gene, die dir schlanke Gliedmaßen bescheren.

      Maßschneiderei ist bei mir zum Glück nicht nötig, die attraktive Schneiderin fände ich aus anderen Gründen eine verlockende Option. Sie braucht ihren Beruf ja nicht unbedingt an mir ausüben. 😀

      Schöne Grüße vom Ruhetag in Richtung Meer!

      Ciao,
      Harald

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